Schottische Ministerpräsidentin für Referendum bei No-Deal-Brexit
Das Wichtigste in Kürze
- Falls der Brexit ungeordnet stattfinden sollte, hat das Konsequenzen für Schottland.
- Die Ministerpräsidentin würde deshalb erneut über die Unabhängigkeit abstimmen wollen.
Die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon hat im Falle eines ungeordneten Brexit ein neues Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands angekündigt. «Wir sollten dies dann 2020 ins Auge fassen», sagte Sturgeon am Mittwoch in Berlin.
Sie verteidigte die Forderung nach einer zweiten Volksabstimmung in Schottland. Es sei demokratisch, wenn sich die Bevölkerung in einem zweiten Referendum unter geänderten Umständen für eine andere Mehrheit entscheiden könne, sagte sie mit Blick auf das erste Referendum, in dem sich eine Mehrheit gegen einen Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich ausgesprochen hatte.
EU soll Verlängerung zustimmen
Sturgeon riet der EU ausserdem, einer erneuten Verlängerung des Brexit-Datums zuzustimmen, sollte Grossbritannien dies beantragen.
Denn Premierminister Boris Johnson versuche verzweifelt, die EU zum Schuldigen für einen Austritt ohne Vertrag zu machen, begründete sie ihre Position. Die EU sollte deshalb alles tun, um diese Schuldzuweisung zu vermeiden.