Schweizer buchen trotz Protesten Mallorca-Ferien
Auf Mallorca protestieren Tausende Einheimische gegen den Massentourismus. Bei Schweizerinnen und Schweizern ist die Balearen-Insel nach wie vor sehr beliebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Menschen auf Mallorca haben genug vom Massentourismus.
- Tausende haben am Wochenende auf den Strassen von Palma protestiert.
- Bei Schweizern gehört die Balearen-Insel weiter zu den Top-Feriendestinationen.
Schon länger wehren sich Einheimische auf Mallorca gegen den Massentourismus. Am Samstagabend kam es erneut zu grossen Protesten. Die Polizei sprach von 10'000 Personen, die in Palma auf die Strasse gingen. Laut Veranstalter waren es sogar 25'000.
Mit Parolen wie «Tourists go home» (Deutsch: «Touristen, geht nach Hause») oder «Mallorca ist nicht zu verkaufen» liefen die Menschen durch das Stadtzentrum. Sie verwiesen insbesondere auf den Anstieg der Wohnkosten – verursacht durch den Tourismus.
Regionalzeitungen betiteln die Vorkommnisse als «historischen Protest».
Fakt ist: Mallorca wird jedes Jahr von Millionen von Touristen überrannt. Auch bei den Schweizerinnen und Schweizer gehört die Balearen-Insel seit Jahren zu den bevorzugten Ferienzielen.
Ändern die lauter werdenden Beschwerden der Einheimischen etwas daran?
Proteste haben «keinen Einfluss» auf Buchungen
Sprecherin Bianca Gähweiler vom Reisebüro Hotelplan sagt auf Anfrage: «Die Proteste auf Mallorca haben – Stand heute – keinen Einfluss auf die Buchungseingänge sowie das Ferienerlebnis vor Ort.»
Mallorca gehöre auch in diesem Jahr zu den beliebtesten Sommerdestinationen der Kundinnen und Kunden. «Wir sind grundsätzlich zufrieden mit der aktuellen Buchungslage für die Sommerferien, erwarten jedoch auch noch ein gutes Last-minute-Geschäft», so Gähweiler.
Schweizer buchen nachhaltigere Mallorca-Ferien
Auch bei Reiseanbieter Kuoni sind Mallorca-Ferien nach wie vor gefragt. Die Insel zähle kontinuierlich zu den beliebtesten Zielen von Schweizerinnen und Schweizern, sagt Sprecher Markus Flick auf Anfrage.
Typischerweise seien sie aber nicht auf der Suche nach Ferien in stark frequentierten Zentren. «Sie bevorzugen den Slow Tourism mit Wandern und Biken im Landesinnern», so Flick. Slow Tourism ist englisch für «langsamen Tourismus». Damit gemeint sind Ferien, die auf Nachhaltigkeit und Achtsamkeit fokussieren.
Gefragt seien Ziele ausserhalb von Orten wie Magaluf oder El Arenal. Kuoni unterstütze Reiseziele bei der nachhaltigen touristischen Erschliessung. Darum werden etwa Reisen in der Nebensaison oder an weniger bekannte Destinationen gefördert, erklärt Flick.