Schwere Unwetter im Norden Italiens – Badegäste auf der Flucht
In Nord- und Mittelitalien wüteten am Samstag schwere Unwetter. Strommasten knickten um, Häuser stürzten ein und Badegäste flüchteten.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwere Unwetter verwüsteten Nord- und Mittelitalien.
- Strände an der Adriaküste wurden von einer heftigen Sturmflut überrascht.
- Das Ausmass der Schäden ist noch unklar.
Schwere Unwetter haben am Samstag Nord- und Mittelitalien heimgesucht und zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste.
Der Wetterdienst der Region Emilia-Romagna, deren Hauptstadt Bologna ist, meldete heftige Gewitter auch aus den Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna. Fotos zeigten umgeknickte Strommasten, eingestürzte Häuser, auf dem Boden verstreute Dachziegel und verunglückte Autos. Auf einem Video waren Badegäste zu sehen, die in Lido di Classe bei Ravenna in Massen vom Strand flohen. Das genaue Ausmass der Schäden war noch nicht klar. Nach einem Bericht der Zeitung «La Repubblica» wurden in der Provinz Ferrara drei Menschen verletzt.
Verschiedene Bahnstrecken unterbrochen
Aus der Stadt Bologna wurden heftige Hagelschauer gemeldet. Die Behörden warnten dort vor der Benutzung von Unterführungen und vor der Gefahr umstürzender Bäume und Strassenschilder. Auch verschiedene Bahnstrecken in der Region wurden unterbrochen. Aus einigen Orten gab es Berichte über tennisballgrosse Hagelkörner. Laut Wetterdienst wurden Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 129 Stundenkilometern registriert.
Heftige Unwetter gab es auch in der südlich an die Emilia-Romagna angrenzenden Adriaregion Marken. Laut «La Repubblica» wurde ein Strandabschnitt nördlich von Ancona von einer ebenso plötzlichen wie heftigen Sturmflut überrascht. Während die Strände noch voller Badegäste waren, habe sich binnen Minuten der Himmel verfinstert, heftige Windböen hätten Dutzende Sonnenschirme weggerissen. Die Wellen seien bis zur sechsten Strandreihe vorgedrungen, Liegen trieben im Wasser.
Schon am Freitag hatten heftige Unwetter den Norden Italiens heimgesucht. Furore machte unter anderem ein Video, auf dem Wasser- und Eismassen durch die Gassen der Kleinstadt Seregno in der Lombardei rauschten.