Schwere Vorwürfe nach Flut-Drama in Österreich
Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger greift den Naturschutzbund an und bricht eine Debatte um den Hochwasserschutz bei Hallein vom Zaun.
Das Wichtigste in Kürze
- Elisabeth Köstinger (42) erhebt nach der Flut-Katastrophe in Hallein schwere Vorwürfe.
- Sie sieht den Naturschutzbund in der Verantwortung.
- Dieser hatte ein bestehendes Schutz-Projekt mit einem Einspruch verzögert.
In der österreichischen Ortschaft Hallein spielten sich am Samstagabend dramatische Szenen ab. Durch den Starkregen lief der Kothbach über und strömte direkt durch die Ortschaft. Die Wassermassen hinterliessen ein Bild der Verwüstung.
Köstinger zeigt für Einsprüche von NGOs Unverständnis
Nun hat sich die Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zu Wort gemeldet und dabei schwere Vorwürfe erhoben. Die ÖVP-Politikerin glaubt, dass die Flut-Katastrophe in Hallein hätte verhindert werden können.
Schliesslich gebe es schon lange ein ausfinanziertes Projekt für Schutzmassnahmen, dieses sei aber durch Einsprüche immer wieder verzögert worden.
«Ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass Genehmigungsverfahren durch NGOs über Jahre hinweg verzögert werden. Damit wird ein wirksamer Schutz von Menschen und Gütern verhindert», wird Köstinger von der «Krone» zitiert.
Schutzprojekt von 2016 erst kürzlich genehmigt
Schon seit 2016 besteht ein Schutzprojekt für Hallein. In diesem war unter anderem vorgesehen, das Wasser über Salinenstollen abzuleiten. Womöglich hätte die aktuelle Flut-Katastrophe dadurch verhindert werden können. Die dafür nötigen Veränderungen am Landschaftsbild sorgten aber für Einwände.
Der Naturschutzbund Salzburg hatte Einsprüche eingelegt, die sich gegen die Sperrbauwerke richteten. Dadurch wurde das Verfahren um mehrere Jahre verzögert.
Erst kürzlich wurde das Projekt von 2016 genehmigt. Der Naturschutzbund weist die Vorwürfe von Köstinger zurück und betont, dass eine landschaftsverträgliche Variante möglich gewesen wäre.