Selenskyj-Berater: Ukraine-Krieg wird maximal bis im Sommer dauern

Felix Müller
Felix Müller

Ukraine,

Im Ukraine-Krieg scheint für den Beobachter noch kein baldiges Ende in Sicht. Selenskyjs Stab hofft auf den Sommer 2023. Experten halten das für möglich.

ukraine krieg russland
Ein ukrainischer Rettungs-Helfer raucht erschöpft eine Zigarette auf den Trümmern einer Schule in Mykolaivka, uner denen am Mittwoch, 28. September eine Frau nach einem russischen Bombenangr - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin will seinen Truppen mit einer Teilmobilmachung neuen Schwung verleihen.
  • Die Ukraine gibt sich derweil ab der grossen Gebietsgewinne siegessicher.
  • Ein Ende des Krieges im Sommer 2023 hält Selenskyjs Berater für wahrscheinlich.

Russland musste im Ukraine-Krieg zuletzt besetztes Territorium wieder aufgeben. Die Kreml-Truppen sollen darum jetzt durch eine Teilmobilisierung wieder gestärkt werden. So will Putin auf dem Schlachtfeld an die Erfolge aus dem Frühling anknüpfen.

Bei der Ukraine haben die Geländegewinne im Osten derweil zu einer Euphorie geführt. In einem Interview mit der «Bild» gibt sich Oleksiy Arestovych (47), einer der wichtigsten Militärberater Selenskyjs, siegessicher: «Ich denke, der Ukraine-Krieg wird nicht länger als bis zum Sommer 2023 dauern.»

Selenskyj will nicht mehr verhandeln

Der Ex-Geheimdienstler erinnert an die Aussagen seines Präsidenten. «Unser Präsident hat heute gesagt, wenn Putin unsere Gebiete annektiert, wird es keine Verhandlungen geben. Finito.» Dies mit Blick auf die Ankündigung des Kremls, dass er Gebiete, in denen Referenden stattfanden, zu verteidigen gedenkt.

Ukraine Krieg
Oleksiy Arestovych sagte bereits vor drei Jahren den Ukraine-Krieg voraus. - Instagram/@alexey.arestovich

Und weiter: «Wir werden es auf dem Schlachtfeld sehen. Er könnte 2023 enden. Er könnte aber auch unerwartet enden, wenn in Moskau etwas passiert.»

Ukraine-Krieg endet nur gleichzeitig mit dem Putin-Regime

Eine ähnliche Prognose wagte zuletzt Andreas Heinemann-Grüder gegenüber Nau.ch. Er ist Professor für Politikwissenschaften an der Universität Bonn (D) und Senior Researcher am Bonn International Center for Conflict Studies.

Heinemann-Grüder
Andreas Heinemann-Grüder ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn (D) und Senior Researcher am Bonn International Center for Conflict Studies. - Bonn International Center for Conflict Studies

«Der Status quo an der Front wird bis Frühling nächsten Jahres hart umkämpft sein», ist er sicher. Dabei würden die Kampfhandlungen von Distanzwaffen geprägt sein und es sich weniger um einen Kontaktkrieg handeln.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg vor dem Sommer endet?

Auch er glaubt nicht an eine Entscheidung vor dem Sommer: «Ich gehe davon aus, dass der Krieg mindestens bis nächsten Sommer anhält und danach in Kriegshandlungen mit geringer Intensität übergeht. Der Krieg wird erst zu einem Ende kommen, nachdem das Putinsche Regime abgelöst wird.»

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