Selenskyj: Nestlé soll sofort Geschäft in Russland einstellen

Linda Carstensen
Linda Carstensen

Ukraine,

Laut Selenskyj finanzieren Konzerne wie Nestlé den Ukraine-Krieg mit. Er fordert, dass das Unternehmen sofort alle Geschäfte in Russland zurückzieht.

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Nestlé nur noch bestimmte Nahrungsmittel, die zum Grundbedarf gehören, nach Russland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine fordert vom Nahrungsmittelriesen Nestlé den Rückzug aus Russland.
  • Dennoch führt Nestlé seine Geschäfte in Russland fast wie üblich fort.
  • Mit den dadurch generierten Steuereinnahmen subventioniert Nestlé den Angriffskrieg.

Die westlichen Sanktionen sollten Russland hart treffen. Doch gemäss dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj wird Nestlé dem nicht gerecht. Er kritisiert das Unternehmen scharf.

Wenn der Nahrungsmittelkonzern seine Geschäfte in Russland am Laufen hielte, würde er den Krieg mitfinanzieren. «Grosse Unternehmen finanzieren immer noch die russische Kriegsmaschinerie, obwohl sie sich längst aus Russland hätten zurückziehen sollen», so Selenskyj.

Zahlreiche westliche Unternehmen haben sich bereits aus Russland verabschiedet – Nestlé macht fast keinen Wank. Letzte Woche hat die Firma angekündigt, in Russland keine Werbung mehr zu schalten und Investitionen zu unterbinden. Zudem werde keine Ware aus Russland exportiert und ausser essenzielle Nahrungsmitteln nichts ins osteuropäische Land importiert. Dies teilt die «Limmattaler Zeitung» mit.

Nestlé zahlt Millionen an russischen Staat

Der Nutzen dieser Massnahmen hält sich gemäss der Zeitung allerdings in Grenzen. Und zwar, weil bis zu 90 Prozent der in Russland verkauften Produkte vor Ort produziert werden. Durch die anhaltenden Geschäfte würde Nestlé dem russischen Staat mit Steuereinnahmen unter die Arme greifen. Im vergangenen Jahr gingen Steuern im Wert von 472 Millionen Franken an Russland – der Wert von 500 Panzern.

«Sie müssen verstehen, dass Putin mit diesem Geld Granaten kauft, um unsere Kinder zu töten.» So wird Aleksey Danilov, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, von der «Limmattaler Zeitung» zitiert.

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