Selenskyj warnt Ukrainer in besetzten Gebieten vor Rekrutierung
Selenskyj ruft Ukrainer in besetzten Gebieten auf, sich vor der Rekrutierung zu verstecken. Wer bereits rekrutiert wurde, soll sabotieren und flüchten.
Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj warnt die Ukrainer in den besetzten Gebieten vor der russischen Mobilisierung.
- Wer bereits einbezogen wurde, soll die russische Armee sabotieren und flüchten.
- Laut dem Präsidenten hat die Ukraine in der Gegenoffensive bereits 400 Orte befreit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bürger in den besetzten Gebieten vor der Mobilmachung durch das russische Militär gewarnt.
«Verstecken Sie sich auf jeden Fall vor der russischen Mobilisierung. Vermeiden Sie Einberufungen», sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Wer schon von der russischen Armee eingezogen worden sei, solle deren Aktivitäten sabotieren und an Kiew melden, um dann so schnell wie möglich zu fliehen, fügte der 44-Jährige hinzu.
Seinen Angaben nach hat die ukrainische Armee seit Beginn ihrer Offensive 9000 Quadratkilometer zurückerobert und 400 Ortschaften befreit. Dies sei auch dank der Hilfe der örtlichen Bevölkerung gelungen, hob er hervor.
Der Vormarsch habe Kiews Position während der UN-Vollversammlung gestärkt. «Die Ukraine hat gezeigt, dass nicht nur die Wahrheit mit uns ist, sondern auch die Stärke», meinte Selenskyj. Den Auftritt der ukrainischen Delegation in New York lobte er als den erfolgreichsten in der Geschichte der Ukraine.
Daneben kritisierte er die Scheinreferenden in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine. Die Welt habe diese «Pseudo-Referenden unmissverständlich verurteilt», sagte Selenskyj. Er sprach von Verbrechen gegen ukrainische Gesetze und internationales Völkerrecht.
In den Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja halten die russischen Besatzungstruppen Abstimmungen über einen Beitritt zu Russland ab. International werden diese nicht anerkannt, weil sie gegen demokratische Normen verstossen.