Selenskyj zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs: «Wir werden siegen»
Ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs gibt sich Präsident Selenskyj siegessicher: «Wir werden siegen», so der ukrainische Präsident.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Präsident hat am Jahrestag des Kriegs eine Pressekonferenz gegeben.
- Darauf wirbt er für einen Gipfel zu seinem Friedensplan.
- Er zeigt sich siegesgewiss: «Wir werden siegen», so Selenskyj.
Am 24. Februar 2022 marschierten russische Soldaten in die Ukraine ein. Ein Jahr später tobt der Ukraine-Krieg noch immer. Präsident Selenskyj wendet sich an einer Pressekonferenz an internationale Partner: «Wir brauchen die totale Unterstützung der Welt», sagte der 45-Jährige am Freitag bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Leider habe die erst nach Kriegsbeginn eingesetzt. «Es gab keine eiserne Faust der Partner vor dem Krieg», sagte er.
Zugleich betonte Selenskyj, dass für diplomatische Bemühungen um Unterstützung auch militärische Erfolge seiner Armee wichtig seien, die durch westliche Waffenlieferungen unterstützt wird. «Niemand liebt Verlierer», sagte er. Siege auf dem Schlachtfeld verliehen Sicherheit.
Selenskyj wirbt für Friedensgipfel
Selenskyj fordert die internationale Gemeinschaft zudem auf, an einem Gipfel zu seinem Friedensplan teilzunehmen. «Je mehr Länder mitmachen, desto mehr Unterstützung haben wir», so Selenskyj. An dem Gipfel sollten nicht nur die Partner der Ukraine im Westen teilnehmen, sondern auch die Staaten Lateinamerikas, afrikanische Länder sowie China und Indien, sagte er. Ein Termin für den Gipfel steht noch nicht fest.
Zu Selenskyjs «ukrainischer Friedensformel» gehören der vollständige Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet, die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
«Auf unserer Seite ist die Wahrheit»
Selenskyj zeigt sich weiter siegesgewiss im Ukraine-Krieg. «Wenn wir alle unsere Hausaufgaben machen, dann wird uns unvermeidlich der Sieg erwarten», sagte der 45-Jährige.
Dabei sei es wichtig, dass jeder konzentriert sei und seine Arbeit mache. «Wir werden siegen, denn auf unserer Seite ist die Wahrheit», so Selenskyj.
Butscha war für Selenskyj schrecklichster Moment im Ukraine-Krieg
Der ukrainische Präsident hat das Massaker von Butscha an Zivilisten als den für ihn persönlich bislang schlimmsten Moment im Ukraine-Krieg bezeichnet. Das sei der schrecklichste Tag gewesen, sagte der 45-Jährige am Freitag bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Er erinnerte an die Bilder von toten Zivilisten, die in dem Vorort von Kiew teils mit auf dem Rücken gefesselten Händen gefunden worden waren. Russland müsse wegen seiner Kriegsverbrechen belangt werden.
Die grösste Enttäuschung seit dem Einmarsch Russlands sei, dass viele Menschen Kiew und die Ukraine verlassen hätten, ohne Widerstand zu leisten. «All diese Leute haben mich enttäuscht», sagte er.
Zugleich räumte er ein, selbst immer wieder Fehler zu machen. Das passiere, weil er von früh bis abends arbeite. Wichtig sei allerdings, keine fatalen Fehler zu machen. «Ich bin der Garant der Verfassung», sagte Selenskyj.