Sergej Lawrow dementiert Krebs-Gerüchte um Putin bei TV-Interview
Laut Aussenminister Sergej Lawrow priorisiert Russland die Einnahme des Donbass im Ukraine-Krieg. Er dementiert auch, dass Vladimir Putin an Krebs leide.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland priorisiert die Einnahme des Donbass in der Ostukraine.
- Das betonte Russlands Aussenminister und enger Putin-Vertrauter Sergej Lawrow.
- «Vernünftige Leute» würden an Putin keine «Anzeichen einer Krankheit» erkennen können.
Russland möchte möglichst schnell den Donbass in der Ostukraine unter Kontrolle bringen. Das sagte Aussenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem französischen Sender TF1.
Es gehe darum, die ukrainische Armee aus den von Moskau als unabhängige Staaten anerkannten Gebieten Donezk und Luhansk zu drängen. Das russische Ministerium veröffentlichte die Antworten am Sonntag auf seiner Internetseite.
In anderen Gebieten, in denen Russland eine «militärische Operation» durchführe, müssten die Bewohner selbst über ihre Zukunft entscheiden, sagte Lawrow. Hingegen rechnet die Regierung in Kiew damit, dass es etwa in der ukrainischen Region Cherson ein gelenktes Referendum geben könnte. Das Ziel wäre die Ausrufung einer «Volksrepublik» nach dem Vorbild der prorussischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zu Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar gesagt, dass Moskau die ukrainischen Gebiete nicht besetzen wolle, sondern prüfen werde, wie die Menschen reagieren.
Lawrow sprach in dem Interview erneut von einer angeblichen «Befreiung» des Donbass vom «Kiewer Regime». Er äusserte sich auch auf eine Frage zur Gesundheit von Putin. Der Präsident erscheine täglich in der Öffentlichkeit, sagte der Aussenminister.
«Sie können ihn auf den Bildschirmen beobachten, seine Auftritte lesen und hören. Ich glaube nicht, dass vernünftige Leute in diesem Menschen Anzeichen einer Krankheit oder eines Unwohlseins sehen können.»