Russland stellt weitere Bedingungen für Waffenruhe im Schwarzen Meer
Russland fordert die Lockerung von Sanktionen, um über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer zu sprechen. Washington zeigt sich weiter optimistisch.

Die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine haben zu ersten Ergebnissen geführt, wie das ZDF berichtet. Russland und die Ukraine haben laut dem Weissen Haus zugesagt, auf Angriffe im Schwarzen Meer zu verzichten.
Beide Seiten erklärten sich bereit, die sichere Schifffahrt zu gewährleisten. Zudem wollen sie die Anwendung von Gewalt unterbinden und Handelsschiffe nicht für militärische Zwecke einsetzen.
Die Verhandlungen starteten am Montag in Saudi-Arabien statt und dauerten über zwölf Stunden.
Russland fordert Verzicht auf Sanktionen
Moskau knüpft die Waffenruhe laut «Tagesschau» jedoch an weitere Bedingungen. Der Kreml fordert unter anderem die Wiederherstellung des Zugangs zum Weltmarkt für Agrar- und Düngemittelexporte.

Russland verlangt zudem die Aufhebung von Sanktionen, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA unter Berufung auf russische Medien berichtet.
Die russische Seite betont weiter, dass noch Gesprächsbedarf bestehe. Grigori Karasin, der russische Unterhändler, bezeichnete den Dialog als intensiv und nützlich.
Washington zuversichtlich
Die USA zeigen sich mit den bisherigen Verhandlungen zufrieden. Washington erwartet laut ZDF von beiden Seiten, dass die Waffen bald schweigen.
Die Ukraine bekräftigte derweil ihre Bereitschaft zu einer 30-tägigen Waffenruhe. Kiew wolle vor allem die technischen Details einer auf Energieanlagen begrenzten Waffenruhe klären.

Präsident Wolodymyr Selenskyj lege Wert darauf, zivile Infrastruktur in die Vereinbarung einzuschliessen. Moskau betonte, dass bereits eine Feuerpause für Luftschläge gegen Energieanlagen in Kraft sei.
Spiel auf Zeit?
Experten gehen davon aus, dass Russland angesichts seiner Erfolge an der Front aktuell auf Zeit spielt. Der Kreml wolle so den Druck auf die Ukraine erhöhen, um grössere Zugeständnisse zu erzwingen, so das ZDF.
Moskau gibt sich in den Gesprächen mit den Amerikanern verhandlungsbereit. Gleichzeitig wirft der Kreml vor allem der EU vor, an einer Fortsetzung des Krieges interessiert zu sein.
Gleichzeitig besteht Russlands Präsident Putin weiterhin darauf, dass die Ukraine auf einen NATO-Beitritt verzichtet. Zudem fordert er die Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete, was etwa ein Fünftel des Landes ausmachen dürfte.