Silvester-Nacht: Berliner Spital meldet «Amputationsverletzungen»

In Berlin wurden Polizisten in geringem Ausmass angegriffen, 300 Personen wurden insgesamt festgenommen. Die Polizei ist mit dem Silvester-Einsatz zufrieden.

Berlin
Die Berliner Polizei hat sich auf eine anstrengende Silvester-Nacht vorbereitet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin kam es zu einer Böllerschlacht mit rund 500 Beteiligten.
  • Auch Polizisten und Einsatzwagen wurden über Silvester angegriffen.
  • Ein Spital berichtet von schweren Amputationsverletzungen.

Ein Jahr nach den grossen Silvester-Krawallen in Berlin war die Lage in der deutschen Stadt zum Jahresende angespannt. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, es sei einer der grössten Einsätze der vergangenen Jahrzehnte. Dies sagt Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

3500 Polizisten waren auf den Strassen unterwegs, 1000 weitere in Streifenwagen und auf Wachen und weitere 500 an Bahnhöfen.

Rund 300 Personen wurden in der ganzen Silvesternacht festgenommen, viele wegen Verstössen gegen das Sprengstoffgesetz. Dennoch sagt ein Polizeisprecher gegen 3 Uhr: «Wir sind zufrieden mit unserem Einsatz, wir haben die Feuerwehr erfolgreich geschützt.»

Bislang seien keine Feuerwehrleute verletzt worden. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem «normalen Silvester».

«Dramatische Amputationsverletzungen»

Bei der Polizei hingegen wurden 15 Einsatzkräfte verletzt, eine Person davon so schwer, dass sie den Dienst beenden musste. Dennoch sei der Silvesterabend insgesamt für die Polizei bis nach Mitternacht besser gelaufen als im Vorjahr.

Dennoch meldet das Unfallkrankenhaus UKB Berlin Personen mit «zum Teil dramatischen Amputationsverletzungen».

Einen grösseren Vorfall ereignete sich rund drei Stunden vor Mitternacht beim Neptunbrunnen: Etwa 500 Personen haben sich dort gegenseitig mit Pyrotechnik beworfen. Die Polizei habe die Böller-Schlacht aufgelöst und die Personen auf Feuerwerk kontrolliert, teilt sie auf Twitter mit.

«Aus einer circa 200-köpfigen Gruppe, die sich an den Rathauspassagen aufhielt, wurden unsere Einsatzkräfte mit Pyro beschossen.»

Im ganzen Stadtgebiet sei es immer mal wieder zu Beschuss mit Böllern und Raketen auf Polizei, Feuerwehr und Menschen gekommen. Besondere örtliche Schwerpunkte habe es dabei aber nicht gegeben. «Diverse Angriffe mit Pyro, Schreckschuss und Flaschen auf Einsatz- und Rettungskräfte» würden gemeldet, hiess es.

In Neukölln wurden neun Personen festgenommen, weil sie Molotow-Cocktails gebastelt hatten. Sie seien dabei erwischt worden, wie sie Benzin in Gasflaschen füllten und Stofftücher als Lunten verwendeten.

Berlin
In Berlin wurde immer wieder verbotenerweise Feuerwerk abgefeuert. - keystone

Ausserdem seien dort mehrfach Autos beschossen worden, auch Polizei- und Rettungsfahrzeuge, meldete die Polizei. «In der Hermannstrasse schiessen Personen mit Raketen auf unsere Einsatzkräfte.» Im Stadtteil Gropiusstadt sei ein geparkter Polizei-Einsatzwagen durch die Explosion einer Kugelbombe stark beschädigt worden.

Wohnung brennt nach Raketenbeschuss – Katze tot

Die Polizei vermeldet auf Twitter weitere Einsätze: Einer Gruppe wurden Schreckschusswaffen abgenommen. Andere Feiernden mit Partyhüten schossen Feuerwerk auf vorbeifahrende Autos.

Laut der «Bild» geriet im Stadtteil Pankow eine Wohnung im 15. Stock eines Hochhauses nach Raketenbeschuss in Brand. Nach den Löscharbeiten wurde festgestellt, dass beim Feuer eine Katze gestorben ist.

Wie feierten Sie Silvester?

Im Vorfeld der Silvesternacht kündigte Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegener, hartes Vorgehen bei Randale an. «Heute ist, wenn's denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird, durchzusetzen.» Dazu ist es aber nicht gekommen.

Kommentare

User #6353 (nicht angemeldet)

Ist ja krank. Klingt so als ob man gewisse Gebiete über Neujahr verlassen muß damit man sich in sicherheit wiegen kann. Mein Auto würde ich definitiv aus der Stadt bringen weil am anderen Tag wohl nur noch ein paar verkohlte Reifen aufzufinden sind

User #3811 (nicht angemeldet)

Die Deutschen wollen auch so hohe Krankenkassen Prämie wie wir. Nun Alain könnte ein paar Typs geben.

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