Slowakische Politiker prügeln sich bei Wahlkampfveranstaltung
Zwei prominente slowakische Politiker haben sich am Rande einer Wahlkampfveranstaltung eine handfeste Auseinandersetzung geliefert.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Slowakei gingen zwei prominente Politiker vor laufenden Kameras aufeinander los.
- Beteiligt waren Ex-Innenminister Kalinak und Ex-Ministerpräsident Matovic.
- Matovic hatte ein Event seines Kontrahenten zu den in Kürze stattfinden Wahlen gestört.
Wie TV-Bilder und Internetvideos zeigen, haben sich zwei der prominentesten Politiker der Slowakei haben sich im Wahlkampf öffentlich geprügelt. So fuhr der konservativ-populistische Ex-Ministerpräsident Igor Matovic am Mittwoch mit einem Auto in eine im Freien stattfindende Pressekonferenz. Ziel der Störung war die in den Umfragen führende linkspopulistische Oppositionspartei Smer-SSD.
Dabei kam es zu einem Handgemenge mit Ex-Innenminister Robert Kalinak. Auch die Polizei musste eingreifen.
Matovic übertönte über einen Lautsprecher aus seinem Auto die Wahlkampfreden der Smer-Politiker mit Beschimpfungen. Zudem äusserte er den Vorwurf, von der damaligen Smer-Regierung beschlossenes Gesetz sei schuld, dass nun Tausende Migranten ins Land kämen.
Kalinak war damals als Innenminister für das Gesetz verantwortlich gewesen, das Flüchtlingen einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus ermöglichen sollte. Die Smer-Pressekonferenz war dem Thema Migration gewidmet, die Parlamentswahl in dem Land findet am 30. September statt.
Schläge und Fusstritte während Liveübertragung
Wie auf den Videos zu sehen ist, versuchten Smer-Politiker, den auf dem Auto angebrachten Lautsprecher abzustellen. Kalinak, den Matovic über Lautsprecher persönlich beschimpft hatte, wollte ihm das Mikrofon entreissen. Dies verhinderte Matovic mit Fusstritten aus dem Auto. Nach gegenseitigen Schlägen trennte die Polizei die Politiker.
Matovic hatte als Protestpolitiker überraschend die Parlamentswahl 2020 gewonnen. Zuvor hatte er mit Kundgebungen vor Privatwohnungen von Smer-Politikern für Aufsehen gesorgt hatte. Das Amt musste er nach einem Jahr wieder abgeben, weil er auch mit Koalitionspartnern immer wieder in persönlichen Streit geriet.