Slowenien: Flutkatastrophe fordert vier Menschenleben
Die Behörden warnen alle Bürger. Während sich die Lage im Süden langsam normalisiert, ziehen die Schauer weiter in den Norden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Überschwemmungen in Österreich, Kroatien und Slowenien fordern weitere Todesopfer.
- In Slowenien starben bereits drei Menschen.
- Am Samstagabend dann die traurige Gewissheit: ein weiterer Mensch starb in den Fluten.
In der österreichischen Steiermark gibt es aktuellen Berichten zufolge eine leichte Stabilisierung der Lage, aber noch keine Entwarnung, da das Hochwasser nur langsam zurückgeht. Ähnlich wie in Kärnten stehen auch in der Steiermark tausende Feuerwehrleute bereit, um mit Sandsäcken und Pumpen zu helfen.
In Kärnten hat es in den Hochwassergebieten innerhalb von nur 48 Stunden mehr geregnet als normalerweise in einem gesamten August. An einigen Orten wurden 266 Liter pro Quadratmeter gemessen. Glücklicherweise haben die Hochwasserschutzmassnahmen, die von den örtlichen Feuerwehren eingerichtet wurden, gut funktioniert und Schlimmeres verhindert. Die Bundesregierung hat finanzielle Hilfe zugesagt.
Der Starkregen verlagerte sich in der Folge nach Klagenfurt und Klagenfurt-Land. Dort wurde das Kanalnetz stark beansprucht, aber durch den Einsatz von insgesamt 2500 Feuerwehrleuten und Soldaten sowie hochwertiger Ausrüstung konnte Schlimmeres verhindert werden. Bisher gibt es keine Berichte über Verletzte oder Todesopfer in Österreich.
Extremes Hochwasser in Slowenien. Ganze Brücken fielen den Fluten zum Opfer ,auf den Hausdächern warten Menschen auf Rettung, zahlreiche Straßen sind gesperrt.
— WetterOnline Austria (@WetterOnline_AT) August 4, 2023
Hier erste Bilder der slowenischen Polizei aus dem Helikopter.#unwetter #slowenien #flashflood https://t.co/zzewzONoSD
Wasser in Wohnhäusern bis zu 40 Zentimeter hoch
In den Orten, die von der Landeswarnzentrale der Fachabteilung Katastrophenschutz und dem Land Steiermark zum Katastrophenfall erklärt wurden, ist die Lage besonders schlimm. In 16 Gemeinden in drei steirischen Bezirken sind die Auswirkungen des Unwetters deutlich spürbar.
Berichte von Betroffenen zeigen das Ausmass der Zerstörung, wie zum Beispiel in Gosdorf, wo das Wasser in Häusern bis zu 40 Zentimeter hoch stand und alles verwüstete, einschliesslich Böden und Möbeln. Die Bewohner sind verzweifelt und kämpfen gegen die Wassermassen an.
Insgesamt vier Tote durch Hochwasser in Slowenien
Bereits am Freitag wurde berichtet, dass drei Menschen in Slowenien von den Wassermassen mitgerissen wurden. Nun meldet die Polizei, dass ein weiterer Mann am Ufer des Sava-Flusses in Ljubljana tot aufgefunden wurde. Der Mann war Slowene und lebte offenbar in der Nähe des Flusses.
Die Umstände lassen darauf schliessen, dass er im Hochwasser ums Leben gekommen ist. Zuvor waren bereits zwei Niederländer und eine Slowenin den Unwettern zum Opfer gefallen. Die Situation bleibt weiterhin äusserst besorgniserregend, da die Naturkatastrophe bereits schwere Schäden und Verluste verursacht hat.
Damm gebrochen
Am Samstagabend ist zudem ein Damm in einem Fluss zum Schutz vor Hochwasser im Osten des Landes gebrochen. Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Rund 500 Menschen mussten eilig aus dem Dorf Dolnja Bistrica in Sicherheit gebracht werden, berichtete das staatliche Fernsehen RTV Slovenija.
Das südliche Nachbarland Kroatien blieb entgegen ersten Befürchtungen von grösseren Überschwemmungen bewohnter Gebiete bis zum Samstagabend zunächst verschont. Eine klare Entwarnung gab es allerdings nicht. Wegen der erwarteten Flutwelle auf den Flüssen aus dem nördlichen Nachbarland Slowenien hatten Kroatiens Behörden mit Deichen aus Sandsäcken und stellenweiser Ableitung von Flusswasser vorgesorgt.