Spaniens Regierung will Kinder vor Internetgefahren schützen
Spaniens Regierung plant Schutzmassnahmen für Minderjährige im digitalen Raum.
Die spanische Regierung will die Kinder des Landes besser vor den Gefahren der digitalen Welt schützen. Der Ministerrat beschloss am Dienstag in Madrid die Gründung eines 50-köpfigen Expertenausschusses, der in den nächsten sechs Monaten eine Lagediagnose erstellen und einen Aktionsplan erarbeiten soll, wie die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez nach der wöchentlichen Sitzung des Kabinetts mitteilte.
Sánchez hatte am Vortag bei der Ankündigung des Projekts auf die besorgniserregende Zunahme des Konsums von Pornografie durch Minderjährige im Internet hingewiesen. «Es ist keine Übertreibung, zu sagen, dass wir es mit einer echten Epidemie zu tun haben», betonte der sozialistische Politiker. «Die Opfer sind unsere Söhne und Töchter.»
Gewaltpornografie als vermeintliche Realität
Konsumiert werde vor allem Gewaltpornografie, die von den Kindern und Jugendlichen oft als Realität empfunden werde.
Der Expertenausschuss soll von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen gebildet werden. Über diese Arbeitsgruppe hinaus rechne man aber mit der Teilnahme «aller politischen und sozialen Kräfte des Landes» sowie der Kinder und Jugendlichen selbst, erklärte am Dienstag Jugendministerin Sira Rego vor Journalisten.