Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Wilke gegen weitere Verdächtige
Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt im Fleischskandal um den Wurstproduzenten Wilke gegen die stellvertretende Geschäftsführerin und den Produktionsleiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt im Fall Wilke gegen zwei weitere Verdächtige.
- Es besteht der Verdacht des gewerbsmässigen Betruges.
- In Wurst-Waren von Wilke waren Listerien nachgewiesen worden.
Im Fleischskandal um den nordhessischen Wurstproduzenten Wilke ermittelt die Staatsanwaltschaft Kassel gegen zwei weitere Verdächtige. Neben dem Geschäftsführer seien nun auch die stellvertretende Geschäftsführerin und der Produktionsleiter Beschuldigte.
«Neben dem Verdacht der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und des Verstosses gegen das Lebensmittel- und Futtergesetzbuch besteht nunmehr auch der Verdacht des gewerbsmässigen Betruges gegen die Beschuldigten.» Das sagte eine Justizsprecherin am Dienstag. Zuvor hatte der private Rundfunksender Hit Radio FFH über das Thema berichtet.
Mit gesperrten und nicht verkaufsfähigen Waren gehandelt
Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass über mehrere Jahre gesperrte und nicht mehr verkaufsfähige Waren in den Handel gekommen seien. Aufgrund von Zeugenaussagen sei nach derzeitigem Ermittlungsstand davon auszugehen, dass die stellvertretende Geschäftsführerin sowie der Produktionsleiter davon ebenfalls Kenntnis hatten.
In Wurst-Waren von Wilke waren Listerien nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. 37 Krankheitsfälle, darunter drei Todesfälle, werden mit Wilke in Verbindung gebracht.