Bodensee

Stichlinge ernähren sich von mehr Felchen als erwartet

Keystone-SDA
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Deutschland,

Felchen im Bodensee sind von Stichlingen mehr gefährdet als bisher angenommen. Eine Studie zeigt, dass dringend Massnahmen ergriffen werden müssen.

Felchen
Felchen auf einem Fischerboot. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der dreistachlige Stichling ist für die Felchen ein grösserer Feind als angenommen.
  • Der Felchen-Ertrag 2022 betrug noch knapp über 20 Tonnen.
  • Stichlinge ernähren sich von zu viel Fisch.

Der dreistachlige Stichling ist einer Studie zufolge für die bedrohten Felchen im Bodensee eine grössere Gefahr als bisher gedacht. Die Fischereiforschungsstelle Langenargen in Baden-Württemberg hat herausgefunden, dass sich Stichlinge als «Bodensee-Wolf im Schafspelz» von Felcheneiern und -larven ernährten. Speziell ist diese Ernährung im Winter und Frühjahr zu beobachten. Stichlinge seien dann wie Hechte und Welse als Raubfische einzuordnen, so die Wissenschaftler.

Die Studie unterstreiche die Dringlichkeit der Massnahmen zur Felchenrettung, die die Anrainerstaaten im Juni beschlossen hätten, hiess es. Erschienen ist diese in der Fachzeitschrift «NeoBiota». Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und die Schweiz hatten eine dreijährige Schonzeit für Felchen ab 2024 vereinbart.

Der Felchen-Ertrag war 2022 auf etwas mehr als 20 Tonnen zusammengebrochen. Im Jahr davor waren Fischern einem Bericht zufolge rund 107 Tonnen Felchen ins Netz gegangen.

Schnell wirkende Massnahmen zum Aufbau der Bestände

Der Plan, in Zukunft insbesondere grössere Felchen zu besetzen, sei aus heutiger Sicht nur zu unterstützen. Zumal Fische mit 35 bis 40 Millimetern Länge nicht mehr in das Maul des Stichlings passen. Es sei eine der wenigen schnellwirkenden Massnahmen, die zum Aufbau der Bestände ergriffen werden könnten. Dies erklärte Jan Baer von der Fischereiforschungsstelle, der ein Hauptautor der Studie ist.

Für ihre Analysen hatten die Fachleute Stichlingsmägen untersucht sowie Stickstoff- und Kohlenstoffisotope der bis zu zehn Zentimeter langen Fische. Die Stoffe im Muskel- und Lebergewebe der Stichlinge belegen, dass sie sich von zu viel Fisch ernähren. Dies tun Stichlinge besonders zur Laichzeit der Felchen im Winter und während des Schlupfes der Felchenlarven im Frühjahr.

Während dieses Zeitraumes hätten die Stichlinge kaum andere Fischlarven als Nahrung. Zudem decke sich dies mit dem zeitgleichen Rückgang der Felchen seit dem Auftauchen der Stichlinge im See.

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Kommentare

User #1358 (nicht angemeldet)

Wo her kommt dann der Stichling ? Ist das auch ein Migrant der unser OKO System Durcheinander bringt ?

User #5640 (nicht angemeldet)

Stichlinge sind nicht Egli und unter dem Bild steht Felchen

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