Streiks bei der Pariser Metro und der Müllabfuhr
Sich häufende Müllberge in der französischen Hauptstadt und in Marseille: Die Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich gehen weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gewerkschaft Unsa rief am Donnerstag zu einem «schwarzen Montag» in Paris auf.
- Erneut zehntausende Menschen gingen gegen die Rentenreform auf die Strasse.
Die Gewerkschaft Unsa rief am Donnerstag zu einem «schwarzen Montag» im Pariser Nahverkehr am 17. Februar auf - dann wird die Rentenreform erstmals in der Nationalversammlung beraten.
Die Stadtverwaltungen von Marseille und Aix-en-Provence kündigten ein Verfahren zur Dienstverpflichtung an, um die seit Tagen streikenden Müllmänner zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu zwingen. In den beiden südfranzösischen Städten häufen sich rund 3000 Tonnen Müll. Auch in grossen Teilen von Paris werden die Abfälle nicht eingesammelt, weil Arbeiter die Müllverbrennungsanlagen bestreiken.
In französischen Städten gingen erneut zehntausende Menschen gegen die Rentenreform auf die Strasse, mit der Präsident Emmanuel Macron die mehr als 40 Rentensysteme vereinheitlichen und das Defizit der Rentenkassen abbauen will. Insgesamt schwächt sich die Beteiligung an den Demonstrationen aber deutlich ab: In Paris zählte die Gewerkschaft CGT rund 130'000 Teilnehmer. Das waren 50'000 weniger als vergangenen Freitag.
Nach Angaben der Behörden gingen rund 4500 Menschen in Marseille auf die Strasse, 3500 in Bordeaux und Toulouse und 2700 in Rennes. Die Demonstranten forderten erneut den Rückzug der Reform und die Rente mit 60. In Nizza verkehrten 24 Stunden lang keine Busse und Strassenbahnen.