Streiks in Frankreich legen weiterhin Verkehr lahm
Wegen des Generalstreiks gegen die geplante Rentenreform muss sich Frankreich auch am Freitag auf Beeinträchtigungen im öffentlichen Verkehr einstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch am Freitag wird in Frankreich weiter gestreikt.
- Für die Schweiz bedeutet dies, dass man mit dem Zug nicht nach Frankreich reisen kann.
- Die Gewerkschaften wollen über weiteres Vorgehen beraten
Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft SNCF fallen 90 Prozent der Schnellzugverbindungen und 70 Prozent der Regionalzüge aus. Auch bei den internationalen Verbindungen mit dem Thalys und dem Eurostar werde es wieder Störungen geben. Bei der Pariser Metro sollten zehn von 14 Linien stillstehen.
Wie die SBB auf ihrer Webseite schreibt, besteht zurzeit keine Möglichkeit, mit dem Zug nach Frankreich zu reisen.
Die Fluggesellschaft Air France strich 30 Prozent der Inlandsflüge und fast zehn Prozent der Mittelstreckenflüge. Die Leitung der Zivilen Luftfahrtbehörde forderte die Fluggesellschaften auf, ihr Flugangebot am Freitag um 20 Prozent zusammenzustreichen. Auch die Airlines Transavia, Easyjet und Ryanair annullierten nach eigenen Angaben einige Flüge.
Gegen Macrons Rentenreform
Der Generalstreik richtet sich gegen die Rentenreform, die im Detail noch gar nicht bekannt ist. Präsident Emmanuel Macron will das komplizierte System vereinheitlichen, das neben einer allgemeinen Rente spezielle Regelungen für 42 Branchen vorsieht. Die Gewerkschaften warnen vor massiven Einschnitten.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, drohte der Regierung mit wochenlangen Protesten. Der Streik sei in vielen Bereichen verlängerbar. Am Freitag wollen die Gewerkschaften über das weitere Vorgehen beraten.
Aus Protest gegen die geplante Reform waren am Donnerstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 800'000 Menschen auf die Strasse gegangen. Dies sind fast drei Mal so viele wie auf dem Höhepunkt der «Gelbwesten»-Proteste vor einem Jahr. Die Gewerkschaft CGT zählte landesweit mehr als 1,5 Millionen Demonstranten.