Deutsche Bahn

Streit über Sicherheit bei der Deutschen Bahn im Vorfeld der EM

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Deutschland,

Vor der Fussball-EM in Deutschland: Intensiver Streit bei der Deutschen Bahn um Mitarbeiter-Sicherheit. Gewerkschaft fordert sofortige Schutzmassnahmen.

«20 Prozent pauschal mehr Sicherheitspersonal reicht meines Erachtens nicht», sagt der EVG-Vorsitzende Martin Burkert mit Blick auf die bevorstehende Fussball-EM in Deutschland.
«20 Prozent pauschal mehr Sicherheitspersonal reicht meines Erachtens nicht», sagt der EVG-Vorsitzende Martin Burkert mit Blick auf die bevorstehende Fussball-EM in Deutschland. - Andreas Arnold/dpa

Bei der Deutschen Bahn entwickelt sich wenige Wochen vor der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland ein intensiver Streit über die Sicherheit der Beschäftigten. Die Gewerkschaft forderte am Montag «Sofortmassnahmen» zum Schutz der Mitarbeitenden.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) forderte am Montag deutlich mehr Anstrengungen von der Bahn für die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als zuletzt angekündigt. «20 Prozent pauschal mehr Sicherheitspersonal reicht meines Erachtens nicht», sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert.

«Aufgrund der aktuellen EVG-Studien und aufgrund der alarmierenden Realität braucht man die 20 Prozent mehr Sicherheitspersonale bereits für den regulären Sommer- und Tourismusverkehr.»

Mehr Personal gefordert

Die Gewerkschaft hatte in einer Umfrage unter Beschäftigten festgestellt, dass 64 Prozent Gewalt oder Anfeindungen erlebt haben. Daher verlangt sie nun Sofortmassnahmen zur EM-Zeit. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass sie das Sicherheitspersonal um rund 900 Kräfte erhöhen werde – eine Massnahme, die laut Heike Moll vom Betriebsrat schon im Normalbetrieb nötig wäre.

«Wir werden nicht nur freundliche Fussballfans hier haben, daher muss die Bahn noch eine Schippe drauf geben», sagte Moll. EVG-Chef Burkert fordert ein EM-Sonderprogramm, «das vor allem auch die Bahnhöfe und Vorplätze im Blick hat». Das Programm müsse dem Spielplan, den Paarungen und den Fan-Bewegungen angepasst sein.

Die Kolleginnen und Kollegen bei den Bahnunternehmen seien bereit, gute EM-Gastgeber zu sein – «aber sie sind nicht bereit, Leib und Leben dafür zu gefährden.» Bereits vergangene Woche hatte die EVG damit gedroht, den Beschäftigten eine Arbeitsverweigerung zu empfehlen, wenn es bei einem Einsatz ein erhöhtes Gefahrenpotenzial geben könnte.

Mögliche Arbeitsverweigerung

«Ich will da nicht von Streik sprechen, aber das Leistungsverweigerungsrecht könnte ein Thema werden», sagte Betriebsrätin Moll. Sie betonte: «Wir können unsere Kolleginnen und Kollegen nicht Übergriffen aussetzen».

Aus ihrer Sicht braucht es an grossen Bahnhöfen wie in München statt 20 eher 40 bis 50 Prozent mehr Sicherheitspersonal – etwa auch für Züge und Infopoints. Die Fussball-EM beginnt am 14. Juni in München mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland (21.00 Uhr). Das Finale findet am 14. Juli in Berlin statt.

Fussballfans mit Eintrittskarte wurden bereits zur Reise im DB-Fernverkehr aufgerufen und mit Ticketangeboten angelockt. Wer eine Eintrittskarte besitzt und innerhalb Deutschlands fährt, kann die Bahn für Hin- und Rückfahrt zum jeweiligen Spiel für 29,90 Euro pro Strecke nutzen. Die Deutsche Bahn gehört zu den offiziellen nationalen Partnern der EM.

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