Studie: Neun von zehn Deutschen würden elektronische Gesundheitsakte nutzen
Trotz Datenschutzbedenken würden einer aktuellen Studie zufolge mehr als 90 Prozent der Deutschen eine elektronische Gesundheitsakte nutzen.
Das Wichtigste in Kürze
- 71 Prozent halten zentrale Datenspeicherung im Notfall für hilfreich.
Dies ergab eine repräsentative Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Toluna im Auftrag der Krankenkasse pronova BKK, deren Ergebnisse AFP am Mittwoch vorab vorlagen. Nur neun Prozent der Bevölkerung lehnen demnach die Nutzung einer elektronischen Gesundheitsakte ab.
Wie die Befragung von 1000 Menschen ab 18 Jahren im März weiter ergab, halten 71 Prozent eine zentrale Datenspeicherung im Notfall für hilfreich. 68 Prozent begrüssen die Zeitersparnis, weil Befunde nicht erst angefordert werden müssen. 66 Prozent schätzen den besseren Informationsaustausch zwischen Ärzten und Krankenhäusern, den die virtuelle Akte ermöglicht.
Bedenken gegen die neue Gesundheitsakte wurzeln vor allem in der Sorge um die Datensicherheit. Die Gefahr von Hackerangriffen betrachten demnach 64 Prozent der Befragten als Nachteil der Gesundheitsakte. Die Befürchtung, die Daten könnten in falsche Hände gelangen, teilt ebenfalls die Mehrheit. 61 Prozent sorgen sich darum, dass Versicherungen die Daten nutzen könnten, um Tarife zu erhöhen oder Leistungen auszuschliessen.
In der elektronischen Patientenakte können alle Befunde gespeichert werden. Der Patient entscheidet, welche Informationen hinterlegt werden und wer sie sehen darf. Einige Krankenkassen bieten bereits eine solche Akte an.