Nach der als gefälscht geltenden Präsidentenwahl waren Hunderttausende in Belarus monatelang auf die Strasse gegangen. Nun wurden erneut Demos angekündigt.
Demonstrationen
Demonstrationen in Belarus. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Am «Tag der Freiheit» haben Oppositionelle in Belarus ihren Unmut zum Austruck gebracht.
  • Es wurden angesichts der Präsidentenwahl weitere Strassenproteste angekündigt.
  • Bislang gab es rund 30'000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.
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Belarussische Oppositionelle haben am sogenannten Tag der Freiheit ihren Unmut über Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko zum Ausdruck gebracht. Deswegen wurden für diesen Samstag neue Strassenproteste angekündigt.

Die ins EU-Ausland geflüchtete Politikerin Swetlana Tichanowskaja gratulierte allen Belarussen am Donnerstag zum 25. März, den die Opposition als Unabhängigkeitstag von Belarus feiert. «Wir schreiben die Geschichte des neuen Belarus», schrieb sie auf Twitter. Unabhängige Medien zeigten Fotos und Videos von kleineren Protestmärschen und historischen weiss-rot-weissen Fahnen, die von Gebäuden hingen.

Lukaschenko
Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko. - BELTA/AFP/Archiv

Der «Tag der Freiheit» geht zurück auf den 25. März 1918, an dem die Unabhängige Belarussische Volksrepublik ausgerufen worden war. Traditionell demonstrieren jedes Jahr in zahlreichen Städten des Landes Menschen gegen Lukaschenko.

Lukaschenko wird als Präsident nicht mehr akzeptiert

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August waren Hunderttausende Menschen in Belarus monatelang auf die Strasse gegangen. Es gab rund 30'000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.

Der als «letzter Diktator Europas» kritisierte Lukaschenko hatte sich nach 26 Jahren an der Macht erneut zum Sieger erklären lassen. Die Demokratiebewegung des Landes sieht allerdings Tichanowskaja als wahre Siegerin. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und verhängte Sanktionen. In den Wintermonaten waren die Proteste abgeflaut.

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