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Taliban sind laut Russlands Botschafter dialogbereit

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Afghanistan,

Noch konnten die Taliban die Provinz Pandschir nicht erobern. Jetzt erklärt Russlands Botschafter im russischen Staatsfernsehen, man wolle «eine friedliche Lösung finden», ohne Blutvergiessen.

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Ein Taliban-Kämpfer steht an einem Kontrollpunkt in Kabul. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban sind nach Angaben des russischen Botschafters in Kabul zur Verhandlung mit ihren Gegnern in der letzten noch nicht eroberten afghanischen Provinz Pandschir bereit.

Botschafter Dmitri Schirnow sagte im russischen Staatsfernsehen, die Taliban hätten ihn gebeten, den Anführern und den Menschen im Pandschir-Tal eine Botschaft zu überbringen. Die Taliban hofften, «eine friedliche Lösung für die Situation zu finden, zum Beispiel durch eine politische Vereinbarung. Die Taliban wollen kein Blutvergiessen und sind zum Dialog bereit.»

Amrullah Saleh, der vor der Machtübernahme der Taliban Vizepräsident Afghanistans war und sich nach der Flucht des Präsidenten Aschraf Ghani nun als rechtmässiger Präsident ansieht, twitterte am Sonntagabend deutscher Zeit, Taliban hätten Kräfte nahe dem Zugang zu Pandschir zusammengezogen.

Die Provinz Pandschir konnte von den Taliban auch während ihrer ersten Herrschaft zwischen 1996 und 2001 nicht erobert werden. Das lag neben dem erbitterten Widerstand der Nordallianz auch an der geografischen Lage - der Eingang zum Tal ist eng und gut zu verteidigen. Während die Islamisten in den vergangenen Monaten alle anderen Provinzen unter ihre Kontrolle brachten, gab es nur vereinzelte Angriffe auf Pandschir.

Achmad Schah Massud, der legendäre verstorbene Führer der Nordallianz, die in den 1990er-Jahren gegen die Islamisten kämpfte, stammte aus Pandschir. Er war zwei Tage vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ermordet worden. Sein Sohn Achmad Massud schrieb am vergangenen Mittwoch in einem Gastbeitrag in der «Washington Post»: «Der Widerstand der Mudschaheddin gegen die Taliban beginnt jetzt. Aber wir brauchen Hilfe.» Er bat die USA und ihre demokratischen Verbündeten um Waffen, Munition und Nachschub. «Sie sind unsere einzige verbleibende Hoffnung.»

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