Täter von Örebro soll Sozialgeld gestrichen worden sein

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Schweden,

Laut schwedischen Medien verlor der arbeitslose Schütze die finanzielle Unterstützung. Zudem besuchte er wohl selber die Schule, in der er um sich schoss.

Örebro
Der mutmassliche Schütze Rickard A. tötete bei seinem Attentat an einer Erwachsenen-Schule zehn Menschen. - keystone/zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Amoklauf könnte sich gegen das Sozialamt gerichtet haben, schreibt eine Tageszeitung.
  • Der Täter habe die finanzielle Unterstützung verloren, da er sich nicht um Arbeit bemühte.
  • Der Mann war Ex-Schüler der betroffenen Schule und galt als Einzelgänger.

Zum Amoklauf an einer Erwachsenen-Schule in Örebro werden nach und nach weitere Details bekannt. Schwedischen Medienberichten zufolge handelt es sich beim Attentäter um den 35-jährigen Rickard A.

Laut «Aftonbladet» führte der Schütze zum Tatzeitpunkt drei Gewehre bei sich. Eines davon war angeblich ein Jagdgewehr. Die Waffen soll er in einem Gitarrenkoffer in die Schule geschmuggelt und sich auf einer Toilette grüne Militärkleidung angezogen haben.

Wurde ihm das Sozialgeld gestrichen?

Die örtliche Polizei bestätigte, neben der Leiche des mutmasslichen Täters drei Schusswaffen gefunden zu haben.

Das Tatmotiv ist derzeit unklar. Laut Informationen der Tageszeitung könnte sich die Tat unter anderem gegen das Sozialamt gerichtet haben.

Dieses habe A. die finanzielle Unterstützung entzogen, heisst es unter Berufung auf Quellen. Der Grund sei gewesen, dass er sich nicht ausreichend um Stellen beworben habe.

Ein Informant will beobachtet haben, wie sich A. mit einem Sozialarbeiter stritt.

Unklar bleibt, in welchem Zusammenhang Bildungszentrum und Sozialamt stehen. Ob der Schulcampus also beispielsweise auch Räumlichkeiten der Sozialdienste beherbergt.

Mutmasslicher Schütze war wohl Ex-Schüler

Wie die «Aftonbladet» weiter schreibt, war der Verdächtige bis 2021 an der Erwachsenen-Schule eingeschrieben. Er sei für mehrere Mathematikkurse angemeldet gewesen, habe jedoch keinen davon abgeschlossen.

Die Polizei bestätigte am Donnerstag entsprechende Hinweise auf eine Verbindung des mutmasslichen Täters zur Risbergska Schule. Diese müssten aber noch näher untersucht werden.

Ob dies in einer Verbindung mit dem Attentat steht, bleibt ebenfalls offen.

Einzelgänger mit psychischen Problemen

Bereits sein Schulabschluss sei in vielen Fächern ungenügend gewesen. Dies habe auch dazu geführt, dass A. als untauglich für den Militärdienst erklärt wurde.

Dennoch erwarb er später eine Lizenz für mehrere Gewehre.

Gegenüber mehreren Zeitungen beschrieben Angehörige den Schützen als Einzelgänger mit psychischen Problemen. Er sei seit zehn Jahren arbeitslos gewesen und habe sich von seiner Familie und seinen Freunden distanziert.

Der Täter hat bei seinem Amoklauf zehn Menschen erschossen, ehe er sich selbst richtete. Weitere sechs Verletzte wurden mit lebensgefährlichen Schusswunden ins Spital gebracht. Ihr Zustand ist laut Polizeiangaben stabil.

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