Teilverbot für Therapien gegen Homosexualität in Deutschland

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Therapieangebote zur vermeintlichen Heilung von Homosexualität sind in Deutschland bei Minderjährigen künftig komplett untersagt, bei Volljährigen teilweise.

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Gleichgeschlechtliche Liebe ist keine Krankheit und muss deshalb auch nicht therapiert werden. In diesem Sinne hat in Deutschland nach dem Bundestag auch der Bundesrat ein Verbot der «Konversionstherapie» für Minderjährige befürwortet. Die Schweiz ist noch nicht ganz so weit. (Archivbild) - sda - Keystone/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland sind «Mittel» zur Heilung von Homosexualität für Minderjährige verboten.
  • Für die Therapie von Volljährigen sind sie unter bestimmten Umständen untersagt.
  • Bis zum Inkrafttreten könnten noch einige Wochen vergehen.

Therapieangebote zur vermeintlichen Heilung von Homosexualität sind in Deutschland bei Minderjährigen künftig komplett untersagt, bei Volljährigen unter bestimmten Umständen. Nach dem Bundestag hat am Freitag auch der Bundesrat (Länderkammer) einem entsprechenden Gesetz zum Verbot sogenannter Konversionsbehandlungen zugestimmt.

In Kraft treten soll es nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt. Weil es dafür keine festen Fristen gibt, könnten bis dahin noch einige Wochen vergehen.

Bei Missachtung droht Gefängnisstrafe

Die Regelung sieht vor, dass bis zum Alter von 18 Jahren Methoden zur Änderung der sexuellen Orientierung verboten sein sollen. Strafen drohen auch, wenn die Betroffenen zwar volljährig sind, aber durch Zwang oder Drohung zu einer derartigen «Umpolungs»-Massnahme bewegt wurden.

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In Deutschland sind Konversionstherapien für Minderjährige ab sofort verboten. - Keystone

Bei Missachtung des Verbots droht bis zu einem Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe. Darüber hinaus ist in Zukunft auch die Werbung für «Konversionstherapien» untersagt.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn, selbst homosexuell, hatte das Vorhaben vor einem Jahr angeschoben. «Homosexualität ist keine Krankheit», hatte er immer wieder gesagt. Durch Konversionstherapien entstehe oft schweres körperliches und seelisches Leid. Die angebliche Therapie mache krank und nicht gesund.

Kein ganzheitliches Verbot in der Schweiz

In der Schweiz ist Konversionstherapie nur implizit verboten, indem Homosexualität nicht als Krankheit gelten darf. Am 21. Juni 2019 wurde von Rosmarie Quadranti (BDP) und Angelo Barrile (SP) eine Motion im Nationalrat eingereicht.

Sie beauftragt den Bundesrat,Konversionstherapien zur Veränderung der sexuellen Orientierung von Kindern und Jugendlichen zu verbieten. Damit soll der dringend notwendige Schutz vor willkürlichen und schädlichen «therapeutischen Massnahmen» gewährleistet werden.

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