Tonnenweise Kokain nach Deutschland geschmuggelt - Prozessbeginn
Er soll beim Schmuggel von mehreren Tonnen Kokain nach Deutschland geholfen haben: Ein 37 Jahre alter Mann muss sich seit Montag wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz in Hannover vor Gericht verantworten.

Kurz nach Verlesung der Anklage unterbrach Richterin Andrea Jans-Müllner die Verhandlung und schloss die Öffentlichkeit vorübergehend aus - wegen möglicher rechtlicher Absprachen.
Dem 37-Jährigen wird vorgeworfen, zusammen mit anderen mutmasslichen Tätern in insgesamt zwölf Fällen Betäubungsmittel in nicht geringer Menge nach Deutschland eingeführt zu haben. In einem Fall ging es um die Einfuhr von über 2,8 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von 91 Millionen Euro aus Paraguay über den Hamburger Hafen und die Region Hannover nach Den Haag.
Zudem soll er Kokaintransporte aus den Niederlanden nach Deutschland mit organisiert haben. In der Zeit zwischen Juli 2020 und Januar 2021 soll er damit insgesamt rund 119 000 Euro eingenommen haben, wie die Anklagevertreterin sagte.
Der Fall steht in Zusammenhang mit einem Rekordfund von 16 Tonnen Kokain im Hamburger Hafen im Februar 2021. Laut Ermittlungen soll eine international agierende Bande von Drogenhändlern Lieferungen von tonnenweise Kokain per Schiff aus Südamerika in den europäischen Raum organisiert haben. Kürzlich erhob die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen vier Männer, die zu der Bande gehören sollen.
Diese Gruppe soll von Dezember 2020 bis Februar 2021 die Lieferung der 16 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von etwa 448 Millionen Euro nach Hamburg organisiert haben, ausserdem die Einfuhr der 2,8 Tonnen Kokain aus Südamerika nach Den Haag. Daran soll der 37-Jährige beteiligt gewesen sein. Das Rauschgift war demnach in Kanistern versteckt, die angeblich Spachtelmasse enthielten.