Treffen mit Guterres: Lawrow warnt vor Waffenlieferungen an Ukraine
Der russische Aussenminister trifft sich mit dem UN-Generalsekretär und macht Vorwürfe über Vorwürfe. Besonders Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert er.
Das Wichtigste in Kürze
- UN-Generalsekretär Guterres traf sich mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow.
- Lawrow kritisiert die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine.
UN-Generalsekretär Guterres ist zu Gast in Moskau. Bei seinem Treffen mit Russlands Aussenminister Sergej Lawrow geht es um mögliche Verhandlungsziele zwischen dem Kreml und Kiew. Vor allem hagelt es jedoch Vorwürfe. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres mit Nachdruck vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt.
«Wenn das so weitergeht, werden die Verhandlungen wohl kaum ein Ergebnis bringen», sagte Lawrow am Dienstag nach den Gesprächen mit dem UN-Chef in Moskau. Die Gespräche zwischen Kiew und Moskau für eine Beendigung des Krieges haben bisher keine greifbaren Erfolge gebracht. Russland habe Truppen in der Ukraine und werde die vom Westen gelieferten Waffen dort weiter als Ziel ansehen, sagte Lawrow.
Zwar betonte Lawrow, dass Russland weiter bereit zu Verhandlungen für ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine sei. Aber er sehe kein echtes Interesse in Kiew. Zur Frage eines möglichen Einsatzes von Vermittlern in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sagte Lawrow: «Dafür ist es zu früh.» Er kritisierte mit Blick auf die USA, dass es im Westen nun nur darum gehe, Russland zu besiegen.
Vorwürfe an USA und Grossbritannien
Lawrow hat den USA und Grossbritannien vorgeworfen, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen. Man wisse mit Sicherheit, dass «weder London noch Washington» dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj raten würde, die Verhandlungen zu beschleunigen, sagte der russische Aussenminister. «Sie raten Selenskyj jedes Mal, seine Position zu verschärfen.»
Er behauptete, Kiew zögere die Verhandlungen hinaus. Zuletzt etwa habe die ukrainische Seite angegeben, man habe noch keine Zeit gehabt, sich mit dem neuesten russischen Vorschlag auseinanderzusetzen. Aus Kiew gab es dazu keine Angaben.
Lawrow erklärte zudem, die Positionen der Ukraine seien vom Ausland vorgegeben. «Viele von uns sind überzeugt, dass die wirkliche Position der Ukraine in Washington, London und in anderen westlichen Hauptstädten bestimmt wird». Von russischer Seite ist zuletzt immer wieder die Eigenständigkeit und das Existenzrecht der Ukraine infrage gestellt worden.