Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre steigt weiter
In der Corona-Krise ist es leicht, den Blick für andere globale Entwicklungen zu verlieren. Aufgrund der ruhenden Wirtschaft gehen die Treibhausgasemissionen zwar zurück, aber ein richtiger Grund zum Feiern ist das nicht, warnt ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre ist in den ersten zwei Monaten des Jahres gestiegen.
Die Weltwetterorganisation (WMO) berichtete über die Daten der Beobachtungsstationen in Hawaii vor der Westküste der USA und in Tasmanien vor der Südküste Australiens.
In Mauna Loa auf Hawaii sei im Februar eine durchschnittliche Konzentration von 414,11 ppm gemessen worden (ppm steht für: parts per million, Anteile pro Million).
Im Februar 2019 waren es 411,75. In Cape Grim auf Tasmanien stieg der gemessene Durchschnittswert im Februar im Jahresvergleich von 405,66 ppm auf 408,3 ppm. Der erhöhte CO2-Gehalt der Atmosphäre verstärkt die Erderwärmung.
Mit einem positiven Effekt durch den massiven Wirtschaftseinbruch wegen der weltweiten Corona-Krise rechnen Wissenschaftler kaum. «Die Erfahrung lehrt uns, dass der Treibhausgasausstoss bei Konjunktureinbrüchen zwar sinkt, bei der Wirtschaftserholung aber stark ansteigt», sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.
Er beschwor Länder, beim Neustart nach der Krise ganz besonders auf klimaschonende Energie zu achten. Die Folgen der Covid-19-Krise seien zwar schlimm, aber zeitlich begrenzt. «Wenn wir aber nicht die Treibhausgase reduzieren und den Klimawandel in Angriff nehmen, hat das auf Jahrhunderte hinaus Folgen für die Wirtschaft, die Lebensbedingungen und die Ökosysteme auf dem Land und im Meer.»