Trotz Ukraine-Krieg: Reisebüros werben mit Ferien in der Ukraine
Ukraine-Krieg hin oder her: Reisebüros wollen wieder Touristen in die Ukraine locken. Dafür werben sie mit makaberen Angeboten.

Das Wichtigste in Kürze
- Obwohl der Krieg wütet, werben Reiseagenturen mit Ferien in der Ukraine.
- Touristen können sich etwa auf die «Spuren des Krieges» begeben.
- Die Ukraine selbst distanziert sich von solch fragwürdigen Angeboten.
Es klingt wie ein schlechter Witz: Tourismusunternehmen werben tatsächlich mit Ferien in der Ukraine – trotz Krieg. Die grösstenteils offenen Grenzen machen eine Einreise – etwa über Polen oder die Slowakei – möglich.
Kriegsschauplätze wie Kiew oder das erst kürzlich befreite Cherson können demnach per Zug oder Bus erreicht werden. Darüber berichtet der Nachrichtensender «ntv».
Um wieder vermehrt Touristen in die Ukraine zu locken, lässt sich eine entsprechende ukrainische Webseite so einiges einfallen. Geworben wird etwa mit den «besten Winterausflügen in der Ukraine» oder klassischen Städtetrips. Wer möchte, kann auf den «Spuren des Krieges» wandeln.
Ferien im Ukraine-Krieg mit schusssicheren Westen
Aber das ist noch nicht alles: Ausländer werden darüber informiert, wie sie der Internationalen Legion beitreten können, um im Ukraine-Krieg zu kämpfen.
Auf der Plattform finden sich zudem Tipps für einen sicheren Besuch in den zerbombten Städten. Dazu gehört eine App, die über Luftalarme informiert.
Zudem wird zu schusssicheren Westen und einer «Kriegsrisikoversicherung» geraten. Für Touristen angeblich besonders empfehlenswert: der Westen der Ukraine.
Dort sei eine «gut ausgebaute touristische Infrastruktur» vorhanden. Verhindert werden soll jedoch, dass Bewohner zur Schau gestellt werden. Alle Gewinne aus dem Verkauf der Touren würden den ukrainischen Flüchtlingen zugutekommen, versichert die Plattform. Über zwei Millionen Ausländer sollen 2022 die Grenze zur Ukraine überquert haben.
Trotz der scheinbar guten Absicht werden diese makaberen Tourismusangebote vom Staat nicht unterstützt. Denn eigentlich müsste mit Werbung für Tourismusangebote im Land bis nach Kriegsende gewartet werden.