Tunesier stellt Biowaffe im eigenen Giftlabor her
Ein 29-jähriger Tunesier bastelte in Köln wochenlang an einer Biowaffe mit Rizin. Wie sich nun herausstellte, war der Bau der Waffe weit fortgeschritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 29-jähriger Tunesier bastelte in Köln wochenlang an einer Biowaffe aus Rizinus-Samen.
- Wie sich nun herausstellte, war der Bau der Waffe weit fortgeschritten.
Mitten in Köln bastelte ein 29-jähriger Giftmischer wochenlang an einer hochgefährlichen Biowaffe. Die Ermittlungsbehörden haben einen Hinweis auf den Mann erhalten, der dann observiert und am Dienstagabend festgenommen wurde. Spezialkräfte stürmten die Wohnung des Mannes, seiner Frau und Kinder in einem Hochhaus.
Wie nun klar wird: der Bau der Waffe war weit fortgeschritten. Der in der westdeutschen Stadt Köln gefasste Tunesier soll bereits seit mehreren Wochen biologische Waffen in seiner Wohnung hergestellt haben.
Auffälliger Internet-Einkauf
Der Mann hatte den Verdacht der Sicherheitsbehörden geweckt, weil er auffällig im Internet eingekauft hatte. Unter anderem hatte Sief Allah H. bei einem Online-Versandhändler 1000 Rizinus-Samen und eine elektrische Kaffeemühle gekauft. «Anfang Juni 2018 setzte der Beschuldigte sein Vorhaben um und stellte erfolgreich Rizin her», teilte die Bundesanwaltschaft mit. Rizin gilt als eines der tödlichsten Gifte der Welt.
Nach «Spiegel»-Angaben orientierten sich die Bestellungen an einer Anleitung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zur Herstellung einer Rizin-Bombe. Laut Bundesanwaltschaft ist aber «nicht abschliessend geklärt», ob der Tunesier einen islamistisch motivierten Anschlag begehen wollte. Hinweise, wann und wo er seine Waffe eventuell hätte einsetzen können, gebe es nicht.
Vor einigen Wochen waren in Frankreich zwei Brüder festgenommen worden. Die jungen Männer ägyptischer Herkunft sollen nach Angaben des französischen Innenministeriums einen Anschlag entweder mit Sprengstoff oder mit Rizin vorbereitet haben.