Türkei für schnelle Waffenruhe in der Ukraine
Die Türkei unterstützt die Idee einer schnellen Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland, so Präsident Erdogan.

«Wir unterstützen die Idee, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand zu erreichen und als vertrauensbildende Massnahme zwischen den Parteien die Angriffe aus der Luft und auf dem Meer einzustellen», sagte Erdogan.
Er betonte die Bedeutung eines «soliden diplomatischen Fundaments», für das beide Seiten am Verhandlungstisch sitzen sollten. Erdogan äusserte sich im Rahmen einer von der EU organisierten Videokonferenz zwischen Staats- und Regierungschefs.
Vor wenigen Tagen hatte Frankreich, das mit Grossbritannien an einem Friedensplan für die Ukraine arbeitet, eine einmonatige Waffenruhe in der Luft und auf See als Schritt zu einem möglichen Friedensabkommen ins Gespräch gebracht. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich für einen solchen begrenzten Waffenstillstand offen gezeigt.
Türkei: Guter Beziehungen zu beiden Konfliktparteien
Das Nato-Land Türkei unterhält gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine. Erdogan hatte bereits zuvor gesagt, die Türkei sei der «ideale» Ort für mögliche Friedensverhandlungen. Die Ukraine wehrt sich seit etwas mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas und EU-Ratspräsident António Costa informierten bei der Videoschalte am Freitag über die Ergebnisse des EU-Sondergipfels vom Vortag. Costa teilte mit, die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Nato-Partnern sei für die internationale Sicherheit unerlässlich.
EU plant massive Aufrüstung
Am Donnerstag hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen unter anderem darauf verständigt, angesichts des aussenpolitischen Kurswechsels der USA unter Präsident Donald Trump massiv aufzurüsten.
Neben Erdogan nahmen an der Videokonferenz EU-Angaben zufolge auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Grossbritanniens Regierungschef Keir Starmer, der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und die Ministerpräsidentin von Island, Kristrún Frostadóttir, teil.