Türkei: Sik kritisiert «Mafia-Sultanat»

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Türkei,

Der türkische Investigativjournalist Ahmet Sik wurde überraschend aus der Untersuchungshaft entlassen. Kurz nach seiner Freilassung übte er Kritik an der Regierung in Ankara.

Der Journalist Ahmet Sik umarmt nach seiner Freilassung einen Freund.
Der Journalist Ahmet Sik umarmt nach seiner Freilassung einen Freund. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Investigativjournalist Ahmet Sik wurde aus der Untersuchungshaft entlassen.
  • Kurz nach seiner Freilassung übte er Kritik an der Regierung in Ankara.
  • Gegen ihn und 17 andere «Cumhuriyet»-Mitarbeiter läuft ein Prozess.

Der prominente türkische Investigativjournalist Ahmet Sik hat kurz nach seiner überraschenden Freilassung aus der Untersuchungshaft Kritik an der Regierung in Ankara geübt. «Ich garantiere, dass dieses Mafia-Sultanat enden wird», sagte Sik am Samstag in einem Video, das seine Zeitung «Cumhuriyet» ins Netz stellte. Der regierungskritische Journalist hatte mehr als 400 Tage in Untersuchungshaft gesessen. Auch Chefredakteur Murat Sabuncu kam nach mehr als einem Jahr im Gefängnis frei, «Cumhuriyet»-Herausgeber Akin Atalay muss indes in Untersuchungshaft bleiben.

Gegen Sik und 17 andere «Cumhuriyet»-Mitarbeiter läuft derzeit ein Prozess wegen des Verdachts der Unterstützung verschiedener Terrororganisationen. Das Verfahren wird international als politisch motiviert kritisiert, es soll am 16. März fortgesetzt werden. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) drohen den Angeklagten bis zu 43 Jahre Haft.

Sik gilt als Experte für die Bewegung des in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen, eines einstigen Weggefährten von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Er hatte ein kritisches Buch über die Gülen-Bewegung veröffentlicht, für das er 2011 ein Jahr ins Gefängnis musste. Die türkische Regierung sieht in Gülen den Drahtzieher des Putschversuches vom 15. Juli 2016, Zehntausende mutmassliche Gülen-Anhänger wurden seitdem festgenommen oder aus dem Staatsdienst entlassen.

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