Alper Yilmaz droht die Ausbürgerung aus Österreich. Er ist einer von vielen, der mit denselben Problemen kämpft.
Wiener Stephansdom
Der Wiener Stephansdom steht in der Innenstadt von Wien. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Türkischstämmige werden in Österreich verdächtigt, türkische Bürger geworden zu sein.
  • Dies ist in dem EU-Land eine Straftat bei der die Ausbürgerung droht.
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Alper Yilmaz hat sich vor dreissig Jahren in Österreich einbürgern lassen und dafür seine türkische Staatsbürgerschaft abgegeben. Doch nun wird der Wiener wie tausende andere türkischstämmige Bürger verdächtigt, insgeheim wieder die Nationalität seines Geburtslandes angenommen zu haben. Unter österreichischem Recht ist dies eine Straftat, so dass ihm die Ausbürgerung droht, wenn er nicht rasch nachweist, dass er keinen türkischen Pass hat. Den Nachweis zu erbringen ist jedoch keineswegs einfach.

Hintergrund der Geschichte ist, dass Yilmaz wie tausende andere Österreicher auf den türkischen Wahllisten steht. Als die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) im Dezember mit an die Regierung kam, ordnete sie an, alle Österreicher auf den Listen zu überprüfen.

Heute leben rund 270'000 türkischstämmige Menschen im Land, von denen 150'000 den österreichischen Pass haben. Unter ihnen haben die Behörden bisher 85 gefunden, die widerrechtlich die türkische Nationalität besitzen.

Yilmaz wurde nun vom Konsulat geraten, in die Türkei zu reisen, um die Sache zu klären. Doch der alevitische Kurde fürchtet, festgenommen zu werden, wenn er den Fuss in sein altes Heimatland setzt. «Ich wünsche mir vom Innenministerium, auch vom österreichischen Staat, dass sie uns unterstützen», sagt Yilmaz. «Wir sind österreichische Bürger.»

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