Ukrainische Grenzschützer haben über 20 Männer an der Flucht gehindert. Sie werden ans Militär überstellt, den Fluchtorganisatoren droht eine Haftstrafe.
Ukraine
Ukrainer dürfen nur in Ausnahmefällen, beispielsweise wenn sie Kinder haben, das Land verlassen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 20 Ukrainer wurden von Grenzschützern an der Ausreise gehindert.
  • Männer im wehrfähigen Alter dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen.
  • Die Flüchtlinge hatten Fluchthelfern zwischen 3700 und 9000 Euro bezahlt.
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Der ukrainische Grenzschutz hat über zwei Dutzend wehrpflichtige Männer an der Flucht ins Ausland gehindert. Mitteilungen der Grenzschützer zufolge wurden elf Männer im Gebiet Winnyzja und weitere 15 im Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau aufgegriffen. Ein Teil der Männer wollte demnach in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Region Transnistrien gelangen.

Fluchthelfern seien umgerechnet zwischen 3700 und über 9000 Euro gezahlt worden. Den Flüchtlingen droht nun eine Ordnungsstrafe für den Versuch des illegalen Grenzübertritts und eine Überstellung an das Kreiswehrersatzamt. Den Organisatoren drohen langjährige Gefängnisstrafen.

Zwölf Leichen im Grenzgebiet seit Kriegsausbruch gefunden

Im Gebiet Odessa versuchte darüber hinaus ein Mann, einen Grenzbeamten mit umgerechnet über 2300 Euro für seine Flucht nach Transnistrien zu bestechen. Er wollte mit seinem Auto über einen Feldweg in das Gebiet gelangen. Ihm drohen nun bis zu acht Jahren Gefängnis.

In den Karpaten unweit der rumänischen Grenze wurde zudem die Leiche eines weiteren Flüchtlings entdeckt. Nach Angaben der Behörde ist es bereits der zwölfte Leichenfund im Grenzgebiet in den Bergen seit dem russischen Überfall im Februar 2022.

Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab. Seitdem gelten das Kriegsrecht und eine Mobilmachung. Wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das osteuropäische Land seitdem nur in Ausnahmefällen verlassen. Viele versuchen dennoch aus der Ukraine mit gefälschten Dokumenten oder über die grüne Grenze zu fliehen. Der Grenzschutz hat begonnen, Grenzabschnitte mit Zäunen und Stacheldraht zu sichern.

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