Ukraine Krieg: Britischer Kämpfer muss sich in Mariupol ergeben
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfang März wird die ukrainische Stadt Mariupol von russischen Truppen besetzt.
- Jetzt bröckelt die letzte ukrainische Verteidigung und ganze Verbände müssen sich ergeben.
- So auch derjenige vom britischen Soldaten Aiden Aslin.
Seit 2018 kämpft der Brite Aiden Aslin an der Seite von Selenskyjs Soldaten – nun auch im Ukraine-Krieg. Zuletzt befand er sich in der Hafenstadt Mariupol. Doch dort muss er sich nach 48 Tagen mit seiner Truppe den Russen ergeben. Und das, weil sie weder Nahrung noch Munition übrig haben.
Unter dem Namen «cossackgundi» und als «Johnny» hat Aslin immer wieder aus dem Ukraine-Krieg getwittert. Jetzt hat das Profil ein Freund übernommen, da er selbst keine Möglichkeit mehr hat, über die Geschehnisse zu berichten.
Vor dem Krieg sagte Aslin, er hätte eigentlich Polizist werden wollen. Doch dann habe er sich den Volksverteidigungseinheiten in Syrien angeschlossen, die gegen den Islamischen Staat kämpften. Danach meldete er sich in der Ukraine zum Dienst in der Marine und schwor dem Land seine Treue.
Seine Familie in Nottinghamshire (England) ist nach der Kapitulation bei den Russen schockiert. Die Mutter des jungen Soldaten hat sich in einem Interview an den britischen Premierminister Boris Johnson gewendet.
Er solle einen Weg finden, «Putin zur Strecke zu bringen». «Mein Sohn und seine Truppen haben einen Höllenkampf hinter sich. Doch jetzt haben sie keine Waffen mehr», wird sie vom «Guardian» zitiert.
Familie von britischem Soldat befürchtet das Schlimmste
Sein jüngerer Bruder Nathan Wood sagt, die Familie mache sich «grosse Sorgen». Denn: «Russland hat einen Ruf, wie es mit Gefangenen umgeht.»
Soldaten, die den Russen auf Snake Island sagten, sie sollten sich verpi**en, wurden gefoltert, bevor sie freigelassen wurden. Die Familie fürchtet nun, «Aiden könnte von den Russen als Propagandainstrument benutzt werden».
Nathan bangt: «Wir hoffen nur, dass sie nichts Drastisches tun.»
Mariupol-Truppen fürchten, im Ukraine-Krieg zu sterben
Seit Anfang März wird Mariupol von russischen Truppen besetzt. Das von der Ukraine beherrschte Gebiet in der Stadt am Asowschen Meer wurde stetig kleiner.
Sollten Ausländer im Ukraine-Krieg mitkämpfen?
Bereits am Montag haben sich die letzten ukrainischen Soldaten in Mariupol mit einem Post auf Facebook gemeldet. Sie sagten, ihnen gehe die Munition aus und sie erwarteten, bald getötet oder gefangen genommen zu werden.
«Wir wurden von Flugzeugen bombardiert und von Panzern und Geschossen getroffen. Wir haben alles Mögliche und Unmögliche gemacht. Aber jede Ressource kann uns ausgehen», schreibt die 36. Brigade.