Ukraine-Krieg: Erster Schnee - Russen attackieren Strom-Leitungen
Die Erhaltung der Energieinfrastruktur im Ukraine-Krieg ist schwierig: Immer wieder sterben Angestellte von Stromnetzbetreibern in russischen Luftangriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Ukraine ist der erste Schnee gefallen – die Temperaturen sinken weiter.
- Experten warnen schon seit Wochen davor, dass viele Ukrainer im Winter erfrieren könnten.
- Die Erhaltung der Strom-Infrastruktur ist schwierig, immer wieder sterben Angestellte.
Der Westen versucht derzeit, Russland im Krieg mittels Kontrolle der Ölpreise unter Druck zu setzen. Gleichzeitig trägt die russische Taktik der gezielten Angriffe auf die ukrainische Stromversorgung zunehmend Früchte. Der Wintereinbruch stellt die Bevölkerung im Ukraine-Krieg vor massive Probleme.
Im ganzen Land haben die Menschen mit Ausfällen und Unterbrüchen des Stromnetzes zu kämpfen. Viele Haushalte müssen ohne Heizung oder Trinkwasser über die Runden kommen.
Jetzt liegt auch noch Schnee. Im osteuropäischen Land sorgt dies zunehmen für Besorgnis.
Instandhaltung der Infrastruktur im Ukraine-Krieg erschwert
Doch die Instandhaltung der Infrastruktur im kriegsgebeutelten Land stellt die Netzwerkbetreiber vor kaum überwindbare Schwierigkeiten. Denn: Immer wieder werden Angestellte von Energieunternehmen bei den Unterhaltsarbeiten durch russische Luftangriffe getötet.
Gegenüber der «Tagesschau» äussert Oleksandr Kravchenko, Mitarbeiter eines Netzbetreibers in Cherson, einen schauerlichen Verdacht: «Wenn wir mit der Reparatur beginnen, kommt sofort der Beschuss! Es scheint, dass sie uns sehen – oder, dass ihnen jemand Bericht erstattet!»
Sollte es den Streitkräften nicht gelingen, weitere Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu verhindern, dürfte sich die Lage weiter zuspitzen: Temperaturen bis minus 15 Grad sind im ukrainischen Winter keine Seltenheit. In Extremfällen kann das Thermometer sogar bis minus 25 Grad sinken!
Wolodymyr Selenskyj zeigt sich gewohnt kämpferisch
Aus diesen Gründen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend an das Durchhaltevermögen und die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung appelliert: «Um den Winter zu überstehen, müssen wir widerstandsfähiger und vereinter denn je sein!»
In seiner täglichen Videoansprache betont Selenskyj: «Der Feind hofft darauf, den Winter gegen uns zu verwenden. Er möchte Kälte und Not zu einem Teil seines Terrors machen.» Die Menschen müssten deshalb alles Nötige tun, um den Winter und den Ukraine-Krieg zu überstehen.