Ukraine Krieg: Hilti schränkt Geschäft in Russland stark ein
Der Ukraine Krieg hat den Baugerätehersteller Hilti dazu bewegt, das Geschäft in Russland einzuschränken. Man rechnet mit zahlreichen Entlassungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Ukraine-Kriegs zieht sich Hilti teilweise aus Russland zurück.
- Von den internationalen Sanktionen sind über die Hälfte der Hilti-Produkte betroffen.
- Auch in Belarus und der Ukraine werden die Geschäfte vorläufig gestoppt.
Der Baugerätehersteller Hilti sein Geschäft in Russland stark eingeschränkt. Grund dafür ist der Ukraine Krieg. Das Geschäft habe vor dem Rubelsturz wegen der Invasion einen Umsatz von fast 200 Millionen Franken erzielt. Das sagte Konzernchef Christoph Loos am Freitag.
Mit dem Absturz der russischen Währung dürfte davon kaum noch ein Drittel übrig sein. Das sagte Loos am Rande der Bilanzmedienkonferenz in Schaan im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Rund 300 Entlassungen in Russland
Über die Hälfte der Hilti-Produkte, 70 Prozent der Ersatzteile und 700 Kunden seien von den internationalen Sanktionen betroffen. Alleine mit der Umsetzung der Sanktionen durch Hilti sei die Hälfte des Russland-Geschäfts weg.
Hinzu komme, dass Hilti die Lieferungen nach Russland und Weissrussland ausgesetzt habe, sagte Loos: «Es gibt keine neue Ware mehr. Wir werden das Geschäft in Russland massiv zurückfahren. Aber wir haben noch nicht alles gestoppt.»
Die komplette Schliessung wolle man vermeiden. Hilti habe auch eine Verantwortung für die Angestellten in Russland, sagte Loos.
Aber im Zuge der massiven Reduktion des Geschäfts würden von den 1300 Mitarbeitern in den nächsten Wochen rund 300 entlassen. Das sagte Finanzchef Matthias Gillner. Die Betroffenen erhielten ein Unterstützungspaket.
Das Geschäft in Weissrussland sei klein. Hilti mache dort einen einstelligen Millionen-Umsatz, sagte Loos.
Ukraine Krieg: Mitarbeiter sind wohlauf
«Wir erwarten einen Verlust von 50 bis 100 Millionen Franken durch das Geschäft in Russland, Weissrussland und der Ukraine.» Wie es mit dem Geschäft in Russland weitergehe, wisse er nicht, so Loos.
Das Geschäft in der Ukraine sei komplett eingestellt, sagte Loos. Vor dem Krieg habe es einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag an Umsatz gebracht.
Die 100 Mitarbeiter seien alle wohlauf. Die meisten seien von Kiew zu ihren Angehörigen aufs Land gefahren. 60 Familienangehörige seien aus der Ukraine ausgereist und würden von Hilti-Organisationen in den Nachbarländern betreut. Die Solidarität sei sehr gross.
Um den Mitarbeitern in der Ukraine zu helfen, habe Hilti einen Monatslohn im Voraus in bar ausbezahlt. Dies, damit die Leute an ihr Geld kämen. Und das werde man auch in den kommenden beiden Monaten machen, sagte Loos.