Ukraine-Krieg im Überblick: Selenskyj nennt Lage im Osten schwierig

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Der Ukraine-Krieg dauert inzwischen seit fast acht Monaten an. In der Nacht auf Sonntag beklagt Präsident Selenskyj, die Lage im Osten sei schwierig.

Ukraine-Krieg
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer Videokonferenz. Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Ukrainian Presidential Press Office/AP/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • Kiew befindet sich im Ukraine-Krieg weiterhin in Gegenoffensive im Osten des Landes.
  • Präsident Selenskyj zeigt sich siegessicher, spricht jedoch von einer schwierigen Lage.

Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes nach eigenen Angaben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Ukraine-Krieg dennoch siegessicher.

Das Staatsoberhaupt sprach in der Nacht zum Sonntag von einer «sehr schwierigen Situation» in den Gebieten Donezk und Luhansk. Am schwierigsten sei sie wie in Tagen zuvor bei der Stadt Bachmut. In Russland gab es am Samstagabend bei einem Zwischenfall auf einem Militärgelände nahe der ukrainischen Grenze mindestens elf Tote.

Zwei Schützen sollen nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums das Feuer bei einem Schiesstraining auf einem Truppenübungsplatz bei Belgorod eröffnet haben. Sie seien dabei getötet worden. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt, wie die Staatsagentur Tass. Moskau sprach von einem Terroranschlag.

Tech-Milliardär Musk will weiter Geld für Satelliten-Internet geben

Noch am Freitag hatte der Tech-Milliardär Elon Musk gedroht: Er wolle die Finanzierung des Satelliten-Internets seiner Raumfahrt-Firma SpaceX für die Ukraine nicht fortsetzen.

Nun die Kehrtwende. «Was soll's ... auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten. Wir werden die Ukraine weiterhin kostenlos finanzieren», schrieb er bei Twitter.

Elon Musk
Elon Musk. - AFP/Archiv

Für die ukrainischen Truppen ist die Nutzung des Satelliten-Internetdienstes Starlink im Kampf gegen Russland unverzichtbar. Wo es wegen zerstörter Infrastruktur keinen Zugang zu Mobilfunk und Internet gibt, dient er Zivilisten und Soldaten als Kommunikationsmittel.

Selenskyj lobt USA für neue Militärhilfe im Ukraine-Krieg

Selenskyj nannte die neue US-Militärhilfe mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar «sehr notwendig». Sein Land sei am Samstag Ziel neuer russischer Angriffe geworden.

«Einige der Raketen und Drohnen wurden abgeschossen. Aber leider nicht alle», sagte das Staatsoberhaupt in seiner Videoansprache.

«Wir tun alles, um mehr feindliche Raketen und Drohnen abzuschiessen. (...) Es wird sicher der Tag kommen, an dem unser Staat diese Aufgabe zu 100 Prozent erfüllen kann.»

Ukraine Krieg
Ruinen im Ukraine-Krieg. - AFP

Selenskyj meinte: «Generell tun wir im Osten und Süden alles, um den Besatzern das Gefühl zu geben, dass sie keine Perspektive haben.» Am Sonntag ist der 235. Tag seit Beginn der russischen Invasion im Nachbarland vom 24. Februar.

Zugleich sprach das Staatsoberhaupt nach russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung von Fortschritten bei der Reparatur. In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen. «Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern.» In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden.

Frankreich bildet ukrainische Soldaten aus

Unterdessen kündigte Frankreich an, fast 2000 ukrainische Soldaten auszubilden. Es habe bereits Artillerie-Schulungen für die Haubitze Caesar gegeben. Aber jetzt werde man etwas weiter gehen, sagte der Minister der Streitkräfte, Sébastien Lecornu, der Zeitung «Le Parisien».

Moskau spricht von Terroranschlag auf Militärgelände

Für den Militärgelände-Zwischenfall in Russland mit vielen Toten und Verletzten machte Moskau zwei Bürger eines GUS-Staates verantwortlich. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten. Die beiden Schützen sollen im Ukraine-Krieg getötet worden sein.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Es soll sich dabei um einen Terroranschlag bei der Ausbildung von Rekruten für den Ukraine-Krieg gehandelt haben. Das lässt sich wie viele andere Angaben aus dem Kriegsgebiet auch nicht überprüfen. Nach der verkündeten Teilmobilmachung war es zu Protesten und der Flucht von Hunderttausenden Russen aus ihrer Heimat gekommen. Es gab aber auch direkten Widerstand gegen die Mobilisierung.

Bulgarien beschuldigt russische Hacker

Bulgarien machte russische Hacker für eine gross angelegte Attacke verantwortlich. Betroffen waren die Webseiten des Präsidenten, der Regierung, wichtiger Ministerien und des Verfassungsgerichts.

«Die Hackerattacke kam aus dem Staatsgebiet der Russischen Föderation», sagte der Chef der bulgarischen Ermittlungsbehörde, Borislaw Sarafow, über den Cyberangriff. Dabei wurde amtlichen Angaben zufolge der Zugang zu den betroffenen Webseiten blockiert oder verlangsamt.

Ukraine-Krieg: Das wird am Sonntag wichtig

Nach den tödlichen Schüssen in Belgorod wird mit Spannung erwartet, ob das Verteidigungsministerium weitere Einzelheiten dazu mitteilt. Am Samstag gab es Berichte über einen neuen ukrainischen Angriff zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson. Möglicherweise werden hierzu neue Entwicklungen im Ukraine-Krieg mitgeteilt.

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