Ukraine Krieg: Kiew fürchtet Chemiewaffen-Angriff auf Stahlwerk
Russland könnte das Stahlwerk in Mariupol mit Chemiewaffen ausräuchern, befürchtet Kiew. Die angekündigten Fluchtkorridore gab es im Ukraine-Krieg nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew warnt davor, dass Russland das Stahlwerk Asowstal mit Chemiewaffen ausräuchern will.
- Damit wolle Russland weitere Verluste durch die Erstürmung verhindern.
Die russischen Streitkräfte konnten im Ukraine-Krieg praktisch die ganze Stadt Mariupol einnehmen. Einzig im Stahlwerk Asowstal verschanzen sich laut Angaben aus Kiew noch rund ukrainische 2500 Soldaten und 1000 Zivilisten. Kremlchef Wladimir Putin will die Erstürmung des Stahlwerks vermeiden und hat die hermetische Abriegelung angeordnet.
Doch der Chef der ukrainischen Geheimdienste fürchtet, dass der russische Präsident Asowstal «ausräuchern» will. Wie die «Daily Mail» berichtet, befürchtet Kyrylo Budanow befürchtet einen Angriff mit chemischen Waffen. Damit wolle Russland eigene Verluste im Innern des Stahlwerks verhindern.
Die russischen radiologischen, chemischen und biologischen Abwehrtruppen seien bereits dabei, Aswostal für geeignete Angriffsorte zu sondieren, so Budanow.
Ukraine-Krieg: Chemiewaffen-Angriff in Mariupol Mitte April?
Das bei der Verteidigung Mariupols beteiligte Asow-Regiment berichtete bereits Mitte dieses Monats von vermeintlichen Giftgas-Angriffen. Russische Flieger hätten eine unbekannte Substanz abgeworfen, Betroffene hätten über Atembeschwerden und Bewegungsstörungen geklagt. Offiziell bestätigt sind die Berichte aber nicht.
Russland hat die verbliebenen Soldaten und Zivilisten in der praktisch gefallenen Stadt mehrfach zur Kapitulation aufgefordert. Sie sind aber nicht darauf eingegangen, woraufhin ein Fluchtkorridor für gestern angekündigt worden ist.
Kiew dementierte, der Feuerpause, die durch das Hissen weisser Flagge markiert werden sollte, zugestimmt zu haben. Ein einseitig angekündigter Korridor biete keine Sicherheit, so die stellvertretende ukrainische Premierministerin Iryna Wereschtschuk.
Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol ist im Ukraine-Krieg seit Beginn umkämpft. Mit der definitiven Einnahme könnte Russland die Separatistengebiete Donezk und Luhansk mit einer Landbrücke mit der besetzten Krim-Halbinsel verbinden.