Ukraine-Krieg: Kiew meldet mehr russische Truppen in der Ostukraine

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben Militär aus Russland ins Angriffsgebiet verlegt. Damit wollen sie wohl die Offensive in der Ostukraine im Ukraine-Krieg beschleunigen.

«Um die Truppen zu verstärken, haben die Besetzer zwei taktische Bataillone der 76. Luftlandedivision aus dem Gebiet Belgorod in die Stadt Isjum verlegt». Das teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit. Zudem seien in der russischen Grenzregion Belgorod zwei weitere Raketendivisionen vom Typ Iskander-M aufgestellt worden.

Dem Lagebericht nach konnten die russischen Truppen einige Geländegewinne im nordostukrainischen Gebiet Charkiw erzielen. Südlich der Kleinstadt Isjum haben sie das Dorf Sawody eingenommen und sind bis zum Nordrand der Ortschaft Welyka Komyschuwacha vorgedrungen. Beide Örtchen befinden sich schon auf der Südseite des Flusses Siwerskyj Donez, den die Truppen damit überquert haben. Das weitere Vordringen der russischen Truppen Richtung Süden zielt darauf ab, die ukrainischen Truppen im Donbass einzukesseln.

Auch an der Frontlinie um Donezk gab es demnach heftige Kämpfe. Die russischen Truppen hätten Angriffe Richtung Sjewjerodonezk, Popasna, Kurachowe und Liman geführt. Dabei haben sie die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske eingenommen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Bombardierung des Stahlwerks Azovstal in Mariupol gehe weiter.

Wenig Veränderungen gab es demnach im Süden der Ukraine: Dort hätten die Russen Truppen umgruppiert und seine Positionen verstärkt, heisst es.

Russland hat die Ukraine am 24. Februar angegriffen. Zunächst marschierte das russische Militär von Norden, Süden und Osten in das Nachbarland ein. Später haben sich die Truppen vor Kiew zurückgezogen, um im Ukraine-Krieg die Angriffe im Osten zu verstärken.

Ein russischer Befehlshaber nannte in der vergangenen Woche die Kontrolle über den Donbass sowie die gesamte Südukraine als Kriegsziel Moskaus.