Ukraine-Krieg: Kriegsgefangene sollen bald hingerichtet werden
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Teil der Ostukraine ebneten prorussische Separatisten der Todesstrafe den Weg.
- Nun sollen zwei Briten und ein Marokkaner erschossen werden.
- Zuvor hatten sie als Söldner aufseiten der Ukraine gekämpft.
In der Ostukraine wurden drei ausländische Söldner, die im Ukraine-Krieg unter ukrainischer Flagge kämpften, zum Tode verurteilt. Nun laufen offenbar bereits die Vorbereitungen für die Hinrichtung.
Behörden zufolge haben sie Berufung gegen die umstrittenen Gerichtsverfahren eingelegt. Das sagte Separatistenführer Denis Puschilin am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen.
Sollte das Gericht der international nicht anerkannten «Volksrepublik Donezk» die Strafe für rechtmässig halten, dann soll das Urteil vollstreckt werden. Die zwei Briten und der Marokkaner würden dann Puschilin zufolge unter Ausschluss der Öffentlichkeit erschossen. Zuvor hatte bereits die Anwältin von einem der Männer über die Berufung ihres Mandanten berichtet.
Die Separatisten in der Region Donezk haben kürzlich ein Moratorium auf die Todesstrafe aufgehoben. Puschilin unterschrieb dazu einen Erlass am Dienstag.
Auch Männer des Asow-Regiments kamen im Ukraine-Krieg in Haft
Die Männer waren Mitte April in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol von prorussischen Kämpfern gefangen genommen worden. Anfang Juni wurden sie als ausländische Söldner zum Tode verurteilt.
Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?
Die beiden Briten hatten Medien zufolge schon vor dem Krieg in der Ukraine gelebt und auch dort geheiratet. Grossbritannien, die Ukraine und die Vereinten Nationen kritisierten das Todesurteil scharf und sprachen von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.
Separatistenchef Puschilin sprach zudem von Prozessvorbereitungen gegen mehr als hundert ukrainische Kämpfer. Bis Ende Mai hatten diese das mittlerweile von Russland eroberte Mariupol verteidigt. Die Männer des Asow-Regiments sässen bereits in Untersuchungshaft. Medien zufolge sind auch weitere Ausländer in der Gewalt der Separatisten.