Ukraine-Krieg: Leihmutter-Babys werden mit ihren Eltern vereint
Leihmütter und Ärzte konnten trotz Ukraine-Kriegs das Land nicht verlassen. Jetzt kehrt der Alltag in die Kliniken um Kiew zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Leihmütter und ihre Babys konnten trotz Kriegs die Ukraine nicht verlassen.
- Jetzt kann die Biotexcom-Klinik ihren Betrieb wieder ausserhalb des Bunkers fortführen.
- Man führe wieder Beratungen und Untersuchungen durch, so die Verantwortlichen.
Während Millionen von Frauen und Kindern vor dem Ukraine-Krieg flohen, blieben die Leihmütter und Ärzte der Biotexcom-Klinik zurück. Weil die Leihmutterschaft im Ausland nicht legal ist, mussten die Mütter und ihre Babys im Bunker ausharren.
Doch jetzt gibt es gute Neuigkeiten: Nach Wochen im Untergrund kehrt der Alltag in die Kinderwunschklinik Biotexcom zurück.
«Wir führen seit Ende April wieder Beratungen und ärztliche Untersuchungen von Leihmüttern und Samenspendern durch», schreibt die Klinik auf Facebook. Zudem sei der Transport der Neugeborenen zu ihren ausländischen Eltern wieder sichergestellt.
Trotz des Ukraine-Kriegs seien in den vergangenen zwei Monaten 80 Kinder geboren worden. Darunter auch für Schweizer Eltern, wie die Klinik zuletzt auf Anfrage von Nau.ch bestätigte. Drei der Babys seien während des Kriegs sicher in die Schweiz gebracht worden.
Leihmütter mussten im Ukraine-Krieg ausharren
Die Ukraine ist für Paare, die trotz Kinderwunsch keinen Nachwuchs bekommen können, oftmals die letzte Hoffnung: Weil in kaum einem anderen Land die Leihmutterschaft legal ist, haben Fruchtbarkeitskliniken in Kiew Kunden aus der ganzen Welt.
Viele Leihmütter seien im Krieg von «Wunscheltern» dazu gedrängt worden, das Land mit ihrem Kind sofort zu verlassen. Doch das ist nicht möglich, weil die Leihmutter-Geburt ausserhalb der Ukraine ein Gesetzesverstoss wäre. Die Eltern könnten so nicht anerkannt werden und müssten eine Anzeige wegen Kinderhandels fürchten.