Ukraine Krieg: Mariupol-Einnahme dämpft Widerstand nicht

Anna-Lena Burkard
Anna-Lena Burkard

Ukraine,

Russland hat Mariupol unter Kontrolle, die letzten Kämpfer der Ukraine werden gefangen genommen. Doch der Widerstandswille bleibt ungebeugt, so ein Experte.

Ukraine Krieg
Russische Soldaten durchsuchen ukrainische Kämpfer, nachdem diese das Stahlwerk Asowstal verlassen haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland gibt an, 1730 Kämpfer im Asow-Stahlwerk gefangen genommen zu haben.
  • Die Einnahme des Stahlwerks ist für die Russen ein «symbolischer Sieg», so ein Experte.
  • Trotzdem halten die Ukrainer am Widerstandswillen fest.

Rund 1730 ukrainische Kämpfer aus dem Stahlwerk von Mariupol befinden sich laut Moskau inzwischen in russischer Gefangenschaft. Was mit ihnen geschehen wird, ist unklar. Sicher ist, dass sich Mariupol, das Symbol des Widerstands, mittlerweile komplett in den Händen des Aggressors befindet.

Was bedeutet diese Kapitulation für den weiteren Kriegsverlauf im Ukraine-Krieg? Auf Anfrage von Nau.ch erklärte Ulrich Schmid, Russlandexperte und Professor der Universität St.Gallen: «Mariupol ist strategisch wichtig, die Einnahme von Asowstal ist ein symbolischer Sieg.»

Situation des Stahlwerks im Ukraine-Krieg «war aussichtslos»

Bisher haben die russischen Truppen eine äusserst brutale Kriegsstrategie an den Tag gelegt. Mariupol wurde praktisch dem Erdboden gleichgemacht. Doch dass nun anderen Städten und ihren Bewohnern das gleiche Schicksal droht, glaubt Schmid nicht.

«Die Zerstörung der Stadt Mariupol ist in Russland schwierig zu vermitteln.» Denn sie widerspricht dem Narrativ, auf das Putin weiterhin pocht: «Die russische Propaganda hatte immer davon gesprochen, man greife nur militärische Einrichtungen in der Ukraine an.»

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Stattdessen erwartet der Experte, dass sich die russische Führung auf realistischere Kriegsziele konzentrieren werde.

Für die Ukrainer bedeute der Verlust der Hafenstadt Mariupol einen herben Rückschlag. «Der ukrainische Widerstandswille wird darunter aber nicht leiden.» Denn die Situation im Asow-Stahlwerk war ohnehin «aussichtslos», gibt Schmid zu bedenken.

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