Ukraine Krieg: Migranten sitzen in EU-finanzierter Abschiebehaft

Anissa Perumbuli
Anissa Perumbuli

Ukraine,

Millionen Menschen sind bereits vor dem Ukraine-Krieg geflohen. Migranten, die in Abschiebehaft festsitzen, dürfen aber trotz nahen Kämpfen nicht weg.

Flüchtlinge Ukraine-Krieg
Migranten sitzen teils trotz Ukraine-Krieg in Abschiedehaft fest. Hier ein Abschiebezentrum bei Paris. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern sind wegen des Kriegs aus ihrem Land geflüchtet.
  • Migranten ohne Visum erhalten diese Gelegenheit jedoch nicht.
  • Viele von ihnen sitzen noch immer in Abschiebehaft – während russische Bomben fallen.

Im ukrainischen Schurawytschi werden derzeit über 45 Migrantinnen und Migranten festgehalten. Doch nicht etwa von Russen – sondern von der Ukraine und der EU.

«Stellen Sie sich vor, Sie sind eingesperrt, werden keines Verbrechens beschuldigt und warten darauf, irgendwohin abgeschoben zu werden. Das alles, während eine Invasionsarmee den Nachbarort bombardiert.» So beschreibt Micheal Flynn vom «Global Detention Project» die Situation gegenüber dem «Spiegel».

Migranten bleiben in Abschiebehaft – trotz Krieg

Die Migranten sitzen in Abschiebehaft, in einer ukrainischen «Unterkunft» in der Nähe der belarussischen Grenze. Auch über einen Monat nach Beginn des Ukraine-Kriegs ist das Gefängnis noch immer in Betrieb.

Migranten
Migranten in Abschiebehaft in Litauen. (Symbolbild) - keystone

Viele Ukrainerinnen und Ukrainer konnten inzwischen fliehen. Die «Spiegel»-Recherchen zeigen, dass zugleich aber den Migranten aus Afghanistan, dem Sudan und Pakistan die Flucht verwehrt wird.

Als sie dagegen Protest einlegten, wurde ihnen ein brutaler Deal gemacht: Sie dürfen raus, wenn sie im Ukraine-Krieg kämpfen. Aber in der Kaserne seien die Umstände prekär. Die Migranten werden von Wärtern geschlagen und haben fast keinen Kontakt zur Aussenwelt, so die Zeitung.

Migranten ohne Visum stecken inmitten von Ukraine-Krieg fest

Rund 150 Migranten haben in der Kaserne rund 50 Kilometer von der Stadt Lusk entfernt Platz. Die Migranten stecken im Flüchtlingsgefängnis fest, weil sie ohne Visum aufgegriffen worden waren. Viele hatten versucht, über die Ostroute in die EU zu gelangen.

Die Stadt Lusk wurde im Ukraine-Krieg bereits mehrmals bombardiert. Hinzu kommt, dass die ukrainischen Streitkräfte die Kaserne wieder als solche benutzen. Dies erhöht das Risiko eines russischen Angriffs.

Dass die Migranten noch im Krieg gefangen gehalten werden, verstösst gegen das Völkerrecht. Laut der Genfer Konvention müssten die Zivilisten vor den Gefahren des Kriegs geschützt werden.

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