Ukraine-Krieg: Prigoschin bildete Söldner zum Kinder-Töten aus

Carine Meier
Carine Meier

Russland,

Kurz nach dem Tod von Jewgeni Prigoschin enthüllen Wagner-Söldner: Ihr Anführer gab ihnen konkrete Anweisungen, im Ukraine-Krieg Frauen und Kinder zu töten.

Jewgeni Prigoschin Ukraine-Krieg
Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist vermutlich tot. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Söldner haben von Prigoschin Anweisungen erhalten, auch Frauen und Kinder zu töten.
  • Das enthüllen zwei Kämpfer in einem Interview mit einem Menschenrechtsaktivisten.
  • Das Vorgehen: Granaten durch die Fenster werfen und sich dann um die Überlebenden kümmern.

Kurz nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kommen schockierende Details über seine Kriegsführung ans Licht: Der Ex-Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin soll seine Söldner angewiesen haben, ukrainische Frauen und Kinder zu töten. Und gab ihnen dafür auch noch konkrete Anleitungen.

Das berichtet Maksim Zelenow, ein Söldner der Wagner-Gruppe, in einem Interview mit dem russischen Menschenrechtsaktivisten Wladimir Osechkin.

Zelenow zufolge hatten die Söldner Anweisung von Prigoschin, Granaten durch Fenster und Türen von Wohnhäusern zu werfen. Dann sollten sie in die Häuser eindringen, um «sie zu erledigen». Das erklärt er in einem Video, das Osechkin auf seiner unabhängigen News-Seite «Gulagu» veröffentlichte.

Der Wagner-Chef soll Zelenow diese brutalen Anweisungen persönlich gegeben haben: «Prigoschin selbst. Ja, ich habe viele Menschen getötet».

Frauen, Kinder und ältere Menschen im Ukraine-Krieg getötet

Auf Nachfrage gab der ehemalige Polizist an, dass unter den Opfern im Ukraine-Krieg auch ältere Menschen und Kinder waren. Bei einem Einsatz in einem fünfstöckigen Wohnblock hätten sie etwa 40 Personen getötet.

Ein zweiter Söldner namens Alexei Cherniavski bestätigte in dem Video ebenfalls die grausamen Befehle Prigoschins im Ukraine-Krieg. Der Söldnerchef habe ihm gesagt: «Sei darauf vorbereitet, dass du einmal in Häuser eindringst und Frauen und Kinder töten musst.»

Sollte die Söldnergruppe Wagner als Terrororganisation eingestuft werden?

Ihm sei dasselbe Vorgehen befohlen worden wie Zelenow: Erst eine Granate werfen und sich dann um die Überlebenden kümmern. «Wir mussten alle töten. Wir sind Wagner, wir töten alle», fügt er hinzu.

Prigoschin bei Absturz gestorben

Die Enthüllungen kommen nur kurz nach dem durch Russland bestätigten Tod des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin. Er soll vor zwei Wochen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Ob der Crash ein Unfall oder ein Attentat war, ist weiterhin unklar.

Söldnerführer Prigoschin
Ein Porträt des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin steht an einer informellen Gedenkstelle in der Nähe des Kremls. Alexander Zemlianichenko/AP/dpa - dpa

Viele vermuten, dass Putin den Wagner-Chef habe beseitigen lassen. Es gibt aber auch Spekulationen, dass Prigoschin noch am Leben ist.

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