Ukraine Krieg: Putin drohte mit Soldaten in sechs Hauptstädten
Putins Offensive im Ukraine-Krieg stockt. 2014 prahlte der Machthaber noch. Innert 48 Stunden könne er Soldaten in sechs europäischen Hauptstädten stationieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Ende Februar versuchen Putins Truppen vergebens, nach Kiew vorzudringen.
- Laut Berichten drohte Putin bereits 2014 mit einem Überfall.
- Putin behauptete, innerhalb von 48 Stunden Soldaten in 6 Ländern stationieren zu können.
Ende Februar überfallen Wladimir Putins Streitkräfte die Ukraine und sorgen seither für Tod und Verwüstung. Trotzdem: Die russischen Truppen versuchen seit Wochen erfolglos, in die Hauptstadt Kiew vorzudringen.
Während der Westen grossenteils überrascht war, kam der Angriff für den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko mit Ansage. Berichten zufolge drohte Putin Poroschenko bereits 2014 mit einer Invasion.
Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, sagte der russische Präsident damals zu Poroschenko: «Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Tagen russische Truppen nicht nur in Kiew, sondern auch in Riga, Vilnius, Tallinn, Warschau und Bukarest haben.»
Ausserdem soll er Poroschenko geraten haben, sich «nicht zu sehr auf die EU zu verlassen».
Poroschenko warnte US-Kongress vor Ukraine-Krieg
Poroschenko, der 2019 von Wolodymyr Selenskyi abgelöst wurde, warnte 2014 auch den US-Kongress: «Wenn sie jetzt nicht gestoppt werden, werden sie die europäischen Grenzen überschreiten und sich auf der ganzen Welt ausbreiten.»
Der Kreml dementierte später, dass Putin diese Äusserungen gemacht hatte, nachdem darüber berichtet worden war.
Soll nicht bei Ukraine-Krieg bleiben
Es wird seit Längerem befürchtet, dass der russische Präsident plant, sein Territorium auf EU- und Nato-Länder auszudehnen. Wenn die Ukraine fällt, könnte Putin seine Aggression auf Litauen, Lettland und Estland richten. Davor warnte Anfang des Monats der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis.
«Wenn wir die Ukraine nicht unterstützen, wird es nicht bei der Ukraine bleiben», so Dombrovskis. «Es ist klar, dass Putin jetzt in einer Art aggressiver Kriegsstimmung ist. Und leider ist es wahrscheinlich, dass sich diese Aggression in anderen Ländern fortsetzen wird.»