Ukraine Krieg: Putin entlässt angeblich obersten Befehlshaber
Im Ukraine-Krieg scheint Wladimir Putin genug gesehen zu haben. Der russische Präsident soll den obersten Befehlshaber der Streitkräfte entlassen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Präsident Wladimir Putin soll den Armeechef Waleri Gerassimow suspendiert haben.
- Der oberste Befehlshaber wird für die missglückte Ukraine-Invasion verantwortlich gemacht.
- Auch andere hochrangige Offiziere seien entlassen und verhaftet worden.
Bald drei Monate ist es her, als die russischen Streitkräfte die Ukraine überfielen. Und für den Aggressor läuft es im Ukraine-Krieg seither alles andere als nach Plan.
Bisher sind über 10'000 russische Soldaten gefallen. Hunderte von Panzern sind zerstört und das russische Flaggschiff «Moskwa» im Schwarzen Meer versenkt.
Nun scheint der Geduldsfaden von Präsident Putin gerissen. Bei einer angeblichen «Säuberung» der Führungsspitze sind offenbar mehrere hochrangige Offiziere entlassen oder verhaftet worden.
Oleksiy Arestovych, Ex-Mitglied des ukrainischen Geheimdienstes, behauptete am Mittwochabend, dass General Waleri Gerassimow suspendiert worden sei. Bei Gerassimow handelt es sich um niemand geringeres als den Stabschef der russischen Armee.
Für missglückten Ukraine-Krieg verantwortlich
Laut Arestovych suche Putin nach hochrangigen Kommandeuren, die er für seinen missglückten Ukraine-Krieg verantwortlich machen könne. Im Gespräch mit dem regimekritischen russischen Anwalt und Politiker Mark Feygin auf YouTube sagte er: «Nach vorläufigen Informationen ist Gerassimow de facto suspendiert worden. Sie entscheiden, ob sie ihm Zeit geben, die Dinge in Ordnung zu bringen, oder nicht.»
Er fügte hinzu: «Generalleutnant Sergej Kisel, wurde ebenfalls verhaftet und entlassen, nachdem die erste Panzerarmee in der Nähe von Charkiw besiegt wurde.»
Zwei weitere Armeekommandeure wurden nach schweren Verlusten auf dem Schlachtfeld entlassen, wie das ukrainische Innenministerium über Telegramm mitteilte. Auch der Kommandeur der Schwarzmeerflotte sei entlassen und verhaftet worden, gegen seinen Vizeadmiral werde zurzeit ermittelt.
Arestovych betonte auch, dass seine Informationen «vorläufig» seien. Gerassimow erschien aber auch nicht zur wichtigen Militärparade in Moskau am Montag, zu der er allgemein erwartet wurde. Ausserdem wurde er Berichten zufolge im Ukraine-Krieg durch Granatsplitter verwundet, als Putin ihn dorthin schickte, um den Krieg zu beenden.