Ukraine Krieg: Putin fürchtet laut Kiew Tod, wenn er verliert
Laut einem Selenskyj-Berater fürchtet Putin, dass er getötet wird, wenn er den Ukraine-Krieg verliert. Nach dem Cherson-Rückzug schwindet der Rückhalt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem russischen Rückzug aus Cherson schwindet der Rückhalt für den Krieg.
- Putin fürchtet laut der Ukraine, dass er eine Niederlage nicht überleben wird.
- Mit den Angriffen auf die Energie-Infrastruktur will er Kiew zu Verhandlungen zwingen.
Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Cherson schwindet der Rückhalt für den Ukraine-Krieg. Selbst russische Hardliner befürchten, dass der Angriff mit einer Niederlage und damit einer Blamage enden könnte.
Auch Kremlchef Wladimir Putin fürchtet sich vor einer Niederlage, glaubt Oleksij Arestowytsch. In einem Interview mit der britischen «Times» sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: «Putin hat grosse Angst, weil es in Russland keine Vergebung für Zaren gibt, die Kriege verlieren.»
Verliere Russland den Krieg, bedeute das das Ende – «von Putin als mächtiger politischer Figur. Und womöglich auch im physischen Sinne». Putin kämpfe jetzt um sein Leben, ist sich der Selenskyj-Berater sicher. Selbst eigentlich sehr loyale Personen im Umfeld des Kremlchefs glaubten nicht mehr daran, dass der Ukraine-Krieg gewonnen werden kann.
Vor rund zwei Wochen gab Russland die Stadt Cherson, die kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs erobert worden ist, auf. Die Soldaten zogen sich über den Fluss Dnipro zurück. Gleichzeitig verstärkten die Invasoren die Luftangriffe. Auch Städte wie Kiew, die seit Monaten kaum direkt vom Krieg betroffen waren, wurden wieder beschossen.
Laut Präsidenten-Berater Arestowytsch plant Russland auch einen Angriff von Belarus her. Vom verbündeten Land würden dann Truppen kommen und eine Offensive im Donbass starten, glaubt der Berater. Ziel wäre es dann, das Atomkraftwerk am Fluss Riwne einzunehmen und die Energiesituation der Ukrainer weiter zu verschlechtern.
Bereits jetzt kämpft die Ukraine mit Strommangel wegen heftiger Angriffe auf die Infrastruktur. Damit wolle Putin den Gegner zu Verhandlungen zwingen. Er würde dann die bereits annektierten Gebiete Luhansk und Donezk sowie die Halbinsel Krim fordern. Arestowytsch sagt: «Dann könnte sich Putin als Sieger feiern lassen.»