Ukraine-Krieg: Putin lehnte Friedensabkommen ab
Ein Berater von Wladimir Putin hat ihm ein Abkommen vorgelegt, das auf seine Forderungen eingegangen wäre und den Ukraine-Krieg obsolet gemacht hätte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine hätte vor dem Krieg eingewilligt, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten.
- Doch Wladimir Putin wollte davon nichts wissen und schickte weiter Truppen ins Land.
Als Grund für den Ukraine-Krieg hat Wladimir Putin immer wieder einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine aufgeführt. Schon seit Kriegsbeginn sind sich viele Experten jedoch einig, dass dies nur ein Vorwand war.
Jetzt haben neue Angaben den Verdacht bekräftigt: Mehrere anonyme Quellen haben der Nachrichtenagentur Reuters geheime Kreml-Informationen zukommen lassen.
Kiew wollte wegen Ukraine-Krieg auf Nato-Beitritt verzichten
So hatte Dimitrij Kosak, ein hoher Berater Putins, kurz vor oder kurz nach Kriegs-Ausbruch mit der Ukraine einen Deal ausgehandelt. Über den genauen Zeitpunkt sind sich die Quellen uneins.
Übereinstimmend berichten sie jedoch: Das Abkommen hätte die Forderung Putins erfüllt, dass die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet.
Als Kosak seinem russischen Machthaber die ausgehandelte Vereinbarung vorlegte, wollte dieser jedoch nichts davon wissen. «Man sagte Kosak, er solle abhauen. Putin hat seinen Plan im Laufe der Zeit einfach geändert», so eine der Quellen. Nun sollen Teile der Ukraine annektiert werden.
Russland dementiert die Existenz eines solchen Abkommens. Auch zu stattgefundenen Verhandlungen äussert sich der Kreml nicht.
Putin-Sprecher Dimitri Peskow meint: «Mit der Realität hat dies absolut nichts zu tun. Nichts Derartiges ist jemals passiert. Das sind absolut falsche Informationen.»
Mychajilo Podoljak, der Berater Selenskyjs, bestätigt gegenüber Reuters derweil, dass es Verhandlungen im oder vor dem Ukraine-Krieg gegeben habe. Doch für ihn sei nun umso mehr klar, «dass die russische Seite nie an einer friedlichen Lösung interessiert war.»