Ukraine Krieg: Putins Öl- und Gaseinnahmen stark eingebrochen
Russlands Einnahmen aus Öl- und Gas-Verkäufen sind um über die Hälfte eingebrochen. Damit fehlt nun Geld für Waffen für den Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Öl- und Gaseinnahmen sind in den ersten vier Monaten des Jahres eingebrochen.
- Deswegen fehlt nun Geld für Importe, unter anderem für Waffen.
- Laut einem Experten hat dies aber keinen allzu grossen Einfluss auf den Krieg.
Russlands Wirtschaft leidet unter dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen. Dies zeigen nun neue Zahlen zu den Einnahmen aus den Öl- und Gas-Exporten, wie das «SRF» berichtet. So nahm Russland von Januar bis April vergangenen Jahres noch fast 60 Milliarden US-Dollar mit Öl und Gas ein. In den ersten vier Monaten dieses Jahres aber brachen die Einnahmen auf 27,3 Milliarden US-Dollar ein.
Dabei verzeichnete Russland Rekordexporte. Grund dafür, dass die Einnahmen dennoch gesunken sind, sind die Sanktionen: Die EU importiert russisches Öl nur zu fixierten Niedrigpreisen, die USA gar nicht. Für Moskau wird es deshalb schwieriger, die für seine Wirtschaft wichtige Ware zu Marktpreisen zu verkaufen.
Wegen der gesunkenen Einnahmen fehlt nun Geld für Importe – unter anderem für Waffen. Und das hat auch Einfluss auf den Ukraine-Krieg: «Für den Krieg ist es wichtig, dass Russland weiter importieren kann.» Dies sagt Reto Föllmi, Professor für Aussenwirtschaft an der Universität St.Gallen.
Nach Kriegsbeginn seien die Importe deutlich eingebrochen. Mit den nun geringeren Öl- und Gas-Einnahmen sei die Finanzierung der Invasion mittel- und langfristig schwieriger geworden.
Dass die Einnahmen aber einen grossen Einfluss auf den Krieg haben werden, glaubt Föllmi aber nicht. Entscheidend sei, ob es gelingt, alle Ressourcen zu mobilisieren und in die Kriegsführung zu werfen. Russland sei zwar das deutlich grössere Land, die Ukraine habe aber viele Verbündete.
Auch der Kreml hat sich zu den Zahlen geäussert, zeigt sich aber unbeeindruckt. Das Problem sei «vorübergehender Natur».