Ukraine Krieg: Russen fürchten sich vor ukrainischen Superdrohnen
Im Ukraine-Krieg setzte Kiew Drohnen mit über 700 Kilometer Reichweite ein. Russen fürchten, dass auch Moskau zum Ziel werden könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine griff kürzlich Ziele bis weit ins russische Territorium an.
- Die Drohnen hätten auch Moskau, 640 Kilometer von Charkiw entfernt, treffen können.
- Der Kreml hat mittlerweile seine Story geändert, die Drohne war deutlich kleiner.
Zuerst spielte sich der Ukraine-Krieg von Aggressor Russland diktiert auf ukrainischem Territorium ab. Schnell kam es auch zu Explosionen in grenznahen russischen Städten, vor allem in Belgorod. Diese Woche wurden dann zwei Militärflughäfen hunderte Kilometer von der Grenze entfernt von Drohnen angegriffen. Damit steigt in Russland die Furcht vor dem Krieg.
Die Angriffe führen auch dazu, dass einige russische Medien kritischer werden: Das Portal «Readovka» berichtete eigentlich stets Kreml-freundlich über den als «militärische Spezialoperation» beschriebenen Ukraine-Krieg. Alarmiert schrieb es am Tag der Angriffe: «In Anbetracht der Ausbreitung kam ‹Readovka› zum Schluss, dass sich auch Moskau im Aktionsradius der Drohnen befand.»
Dazu teilte das Portal eine Karte. Darauf sind Charkiw, von wo die Drohnen mutmasslich abgeschossen wurden, und die Einschlagsorte eingezeichnet. Diese liegen 566, respektive 700 Kilometer entfernt. Moskau, das ebenfalls markiert ist, befindet sich rund 640 Kilometer von Charkiw entfernt.
Das Portal schreibt: «Die Drohnen flogen bis zu 700 Kilometer. Vom Ort des Starts bis nach Moskau hätten sie nur 640 Kilometer fliegen müssen.» Es wird gar vermutet, dass die Drohnen Ziele bis zu 1000 Kilometer entfernt treffen könnten.
Die Leser des Portals reagierten panisch. Die Drohnen seien wahrscheinlich vom Westen geliefert worden, mutmasst einer. Ein anderer äussert die Theorie, dass die Angriffe von russischem Territorium gestartet worden seien.
Ukraine-Krieg: Kreml ändert Geschichte über Drohnen-Angriff
Ursprünglich behauptete Moskau, die Flughäfen seien von 14 Meter langen Drohnen sowjetischer Bauart mit einem 300-Kilo-Sprenkopf getroffen worden. Mittlerweile sprechen kremltreue Blogger von zwei Meter langen Drohnen aus ukrainischer Eigenproduktion. Diese würden bloss einen Sprengkopf von zwei Kilogramm tragen können.
Damit will Moskau wohl versuchen, den Schaden zu begrenzen. Denn die Drohnen flogen hunderte Kilometer weit unentdeckt durch russischen Luftraum. Bei kleineren, harmloseren Drohnen wäre es ein deutlich kleineres Debakel für die russische Luftabwehr.